SEC: Strafen gegen Krypto-Firmen in 2024 auf Rekordhoch
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Die Beziehung zwischen der Securities and Exchange Commission (SEC) und dem Krypto-Space steht auf wackeligen Beinen. Immer wieder fällt die Börsenaufsicht der USA mit einer harten Linie gegen Anbieter von Bitcoin und Co. auf – und scheut sich dabei auch nicht vor Konflikten mit absoluten Größen der Branche. Coinbase, Ripple, Uniswap, Kraken: Die Liste der Unternehmen, die die SEC verklagt hat, scheint immer länger zu werden – und mit ihr auch die verhängten Strafen.
Ein aktueller Bericht der Krypto-Research-Plattform Social Capital Markets zeigt nun: 2024 war ein echter Kassenschlager für die SEC. In keinem anderen Jahr verhängte die Behörde so hohe Strafen gegen Krypto-Unternehmen – insgesamt 4,68 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zu 2023 ergibt sich dabei ein Anstieg von über 3.000 Prozent.
Allgemein erscheint die Summe noch beeindruckender, bedenkt man, dass die Finanzaufsicht der USA seit 2013 insgesamt 7,42 Milliarden US-Dollar an Strafen ausgegeben hatte. Der Anteil aus diesem Jahr macht also 63 Prozent der Gesamteinnahmen der letzten elf Jahre aus – und das bei einer niedrigeren Anzahl an sogenannten Enforcement Actions. Die Strafmaßnahmen, die die SEC gegen Krypto-Unternehmen 2024 verhängte, sanken im Vergleich zum vergangenen Jahr von 30 auf 11. Im Umkehrschluss war die Höhe der verhängten Strafe durchschnittlich deutlich höher bei 426 Millionen US-Dollar. Die Analysten von Social Capital Markets schließen daraus:
Der Anstieg der durchschnittlichen Bußgelder von 3,39 Millionen (2018) auf 426 Millionen US-Dollar (2024) verdeutlicht das wachsende finanzielle Risiko für Kryptounternehmen, die regulatorische Standards nicht einhalten.
Bläht der Bericht die Zahlen auf?
Aber haben die Autoren mit dieser Aussage recht? Pauschal kann man angesichts der regulatorischen Unklarheit in den USA diese Frage sicherlich mit "Ja" beantworten. Allerdings lohnt ein tieferer Blick in die Zahlen.
Ein Großteil der Rekordstrafen aus 2024 stammt von einem einzelnen Akteur: Terraform Labs, dem Unternehmen hinter dem 2022 kollabierten Ökosystem Terra (LUNA), und ihrem Gründer Do Kwon. Im Juni verhängte die SEC ein Bußgeld von 4,678 Milliarden US-Dollar. Zuvor hatte eine Jury Kwon und Terraform Labs für schuldig befunden, Investoren getäuscht und insbesondere über die Wertstabilität des hauseigenen Stablecoins UST gelogen zu haben.
Zieht man nun die Strafe gegen Terraforms Labs ab, bleiben etwa 8,5 Millionen US-Dollar an Bußgeldern, die die SEC gegen andere Krypto-Unternehmen verhängt hat. Durchschnittlich kommt man so auf eine Strafzahlung von rund 850.000 US-Dollar. Im Vergleich zu den Daten des Vorjahres ergibt sich daraus tatsächlich eine Reduktion um 83 Prozent. Die SEC hat (Terraform Labs ausgenommen) 2024 also weniger Strafen verhängt als in den sechs Jahren davor.
Das liegt mitunter daran, dass die US-Behörde vor Gericht immer wieder Schlappen kassiert hat. Zuletzt etwa gegen Ripple, wenngleich sich eine Neuauflage des Prozesses aktuell abzeichnet.
Auch könnte das Volumen an Strafzahlungen in diesem Jahr noch weiter steigen. Die SEC hatte vor Kurzem den NFT-Marktplatz Opensea ins Visier genommen. Dass es zum Gerichtsprozess kommen wird, halten Experten für wahrscheinlich. Wie viel Geld die SEC vom NFT-Marktplatz fordern wird, steht allerdings noch aus.
Source: BTC-ECHO
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