SEB AM sieht Chancen in der Eurozone
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Der positive Trend an den internationalen Aktienmärkten fand in den letzten zwei Monaten seine Fortsetzung, auch wenn in Europa der feste Euro Ende November einen Schatten auf die erfreuliche Entwicklung geworfen hat. Prinzipiell hätten die Aktienmärkte seit Mitte dieses Jahres vom sich abzeichnenden Ende der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank profitiert, schreiben die Experten von SEB Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar. Unterstützend sei auch der rückläufige Ölpreis gewesen. Trotz der angekündigten Kürzung der Förderung durch die OPEC verharrte der Ölpreis (WTI) lange Zeit knapp unter 60 US-Dollar. Erst in den letzten Tagen zogen die Notierungen wieder an. Die Impulse von konjunktureller Seite fielen in den letzten Wochen durchwachsen aus, auf breiter Front sei eine Abkühlung der Konjunktur zu verzeichnen. Es gebe in den USA Anzeichen dafür, dass das unterdurchschnittliche Wachstum vorerst anhalte. In der regionalen Betrachtung verbuchten nahezu alle Aktienmärkte eine positive Wertentwicklung. Lediglich Japan fiel weiterhin aus dem Rahmen. Die überraschend schwache Konjunkturentwicklung habe letztlich ihren Tribut gefordert. Verstärkt durch den schwachen Yen lag der Markt im Minus. Auf der positiven Seite prägten die "alten Bekannten" Osteuropa, Lateinamerika und Asien das Bild. Der US-Markt zeigte zwar in lokaler Rechnung eine durchaus ansprechende Performance, die jedoch durch den jüngsten Schwächeanfall des US-Dollars größtenteils wieder aufgefressen wurde. Die Aktienmärkte der Eurozone, die sich zuletzt so positiv entwickelt hätten, lagen zwar weiter im Plus, jedoch unter dem globalen Schnitt. Gemessen an den Branchen des breiten EuroStoxx lagen u.a. die Sektoren Grundstoffe, Telekommunikation sowie Bauwerte an der Spitze. Überdurchschnittlich schnitten aber u.a. auch Öl- und Gaswerte, Versorger und Automobile ab. Am Ende der Rangliste fanden sich dagegen Konsum und Pharmatitel, die in der Branchenbetrachtung im Minus lagen.
Aus charttechnischer Sicht seien die Aktienmärkte nach Unterschreiten wichtiger Marken angegriffen. Es könne daher nicht ausgeschlossen werden, dass die Korrektur kurzfristig noch etwas weiter "nach unten führt", so die Experten der SEB. Allerdings seien die längerfristigen Aufwärtstrends weiter intakt. Aus fundamentaler Sicht sei die derzeitige Kursschwäche auf längere Sicht eine Möglichkeit zum Einstieg. Das globale Wirtschaftswachstum werde zwar durch die Abkühlung in den USA nach unten gezogen, dem stehe jedoch ein robustes Wachstum in Europa und vor allem in Asien gegenüber. So werde das Wachstum von Umsatz und Gewinnen zwar moderater ausfallen, aber weiter anhalten. Unter diesem Aspekt seien die Aktienmärkte sowohl im historischen Vergleich als auch im Vergleich zum Geld- bzw. Rentenmarkt weiterhin günstig bewertet. Eine Fortsetzung der Dollarschwäche würde zwar die Exportchancen in den Dollarraum erschweren, jedoch ist der nach der Bedeutung im Außenhandel gewichtete Euro-Index deutlich weniger stark gestiegen. Im Bereich der Aktienmärkte halten die Fondsmanager gegenwärtig Europa und die Schwellenländer aus Bewertungsgesichtspunkten für attraktiv. Dagegen könne Japan durch die fundamentalen Daten nicht überzeugen, da die Bewertungen im Vergleich zur Rentabilität der Unternehmen als zu hoch angesehen werden. In absoluter Betrachtung seien nach wie vor die Schwellenländer am günstigsten. Zur Wahrung des Performance-Potenzials wurden diese in den Portfolios der SEB Asset Management daher übergewichtet. Auch in der Eurozone und Großbritannien seien die Unternehmen derzeit attraktiver bewertet als beispielsweise in den USA, weshalb Europa je nach Portfolio neutral oder leicht übergewichtet werde.
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