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Kirch soll künftig Bundesliga vermarkten
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die Rechte zur Vermarktung der Fußball-Bundesliga ab dem Jahr 2009 für eine Dauer von sechs Jahren an den einstigen Medienmogul Leo Kirch verkauft. Die von Kirch gegründete Agentur Sirius wird demnach die Inlandsvermarktung der kommenden beiden Ausschreibungen übernehmen. Sirius werde die Vergabe im Auftrag der DFL entsprechend den Anforderungen der und in Abstimmung mit den Kartellbehörden durchführen, teilte der Verband am Dienstagabend mit. Die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen erfolgt den Angaben zufolge in enger Abstimmung zwischen DFL und der Agentur. Wie bisher werde der Vorstand des Ligaverbandes über die Annahme von Medienverträgen entscheiden, bei Verträgen von über 30 Millionen Euro pro Jahr die Mitgliederversammlung.
Ab der Saison 2009/10 will die DFL im entgeltpflichtigen Live-Bereich nicht mehr nur die Ausstrahlungsrechte vergeben, sondern ein fertig produziertes Produkt vertreiben. Dieses Angebot soll es künftigen Interessenten ermöglichen, die Bundesliga ohne größeren Aufwand und mit geringen Vorab-Investitionen ins Programm zu nehmen - und so den Wettbewerb wie auch die Verfügbarkeit für die Fans fördern.
Die Premiere AG bestätigte bereits, auch künftig beim Poker um die Bundesliga-Liverechte mitmischen zu wollen. Unzufrieden zeigte man sich allerdings damit, dass die DFL und Kirch den Pay-TV-Anbietern künftig ein fertig produziertes Produkt verkaufen will. Dies könne sich Premiere derzeit nicht vorstellen, so ein Sprecher des Bezahlsender. Die eigene Produktion sei ein wichtiges Differenzierungsmittel. Befürchtungen, Premiere müsse künftig tiefer in die Tasche greifen, trat der Sprecher entgegen: Mehr Geld werde es nur geben, wenn Premiere mehr Exklusivität erhält.
Die DFL verspricht sich von dem neuen Modell hingegen deutlich höhere Einnahmen. Aus der Inlandsvermarktung werden der Bundesliga Einnahmen in Höhe von mindestens drei Milliarden Euro für zwei Rechteperioden, das heißt für sechs Jahre, garantiert, teilte die DFL mit. Aus der Auslandsvermarktung und an weiteren Erlösen (z. B. aus Marketing-Rechten) erwartet die DFL im Zeitraum 2009 bis 2015 Zuflüsse in Höhe von rund 460 Millionen Euro. Damit liegt der geplante Umsatz für den Zeitraum 2009 bis 2015 bei rund 3,45 Milliarden Euro. Zum Vergleich: In der laufenden drei Jahre umfassenden Rechteperiode erlöst die Liga rund 1,3 Milliarden Euro.
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