Scoach (Frankfurt) - Anleger kaufen Öl

Anleger handelten heute an der Derivatehandelsplattform Scoach in Frankfurt ein Long-Zertifikat auf den Ölpreis. Das Index Zertifikat auf Brent Crude Oil mit der WKN „SG9F35“ stand ganz oben auf der Liste der Umsatzspitzenreiter. Das Zertifikat bezieht sich auf den Ölpreis der Nordseesorte Brent und bewegt sich im Verhältnis „eins-zu-eins“ mit diesem.

„Bei 98-100 US-Dollar/Barrel liegt eine wichtige Unterstützung beim Öl“, so Jochen Stanzl, Chefredakteur von Rohstoff-Report.de. „Short-Seller dürften hier Gewinne einstreichen, während taktische Investoren Long-Positionen aufbauen. Das könnte den Ölpreis zunächst stabilisieren.“

Spekulation höher als erwartet

Spekulation war der Hauptgrund für die Preisanstiege beim Öl in der ersten Jahreshälfte. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Masters Capital Management, die in dieser Woche von Politikern im Weißen Haus veröffentlicht wurde. Die Studie fand heraus, dass Investoren von Januar bis Juli 60 Milliarden US-Dollar in Erdöl investierten, als der Ölpreis sich von 95 auf 145 US-Dollar/Barrel verteuerte.

Seither hätten sie wieder 39 Milliarden US-Dollar vom Ölmarkt abgezogen, und Erdöl ist zuletzt auf 102 US-Dollar/Barrel an der NYMEX in New York gefallen.

"Wir haben ganz klare Anzeichen dafür, dass Fonds den Ölpreis nach oben drückten, und auch für die jüngste Abwärtsbewegung verantwortlich sind“, so Michael Masters von Masters Capital Management. Der Umfang der von Fonds in den Ölmarkt investierten Gelder seien seiner Meinung nach “völlig übertrieben“ gewesen.

Am 15. Juli hätten alle Fonds plötzlich versucht, zu verkaufen, was den Preis dramatisch nach unten drückte. „Diese großen Fonds sind zur Hauptursache für den Anstieg der Ölpreise geworden“, so der Report.