Schwellenländeranleihen: Währungsschwankungen meistern
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New York (GodmodeTrader.de) - Der Ausverkauf an den Emerging Markets in den vergangenen Wochen steht im Zusammenhang mit dem jüngsten Anstieg des US-Dollars. Der starke Greenback spricht für eine weitere Erhöhung des US-Leitzinses, was wiederum viele Lokalwährungen in den Schwellenländern beeinträchtigt – insbesondere in den Ländern, die anfälliger für politische Risiken sind, wie Fran Rodilosso, CFA, Head of Fixed Income ETF Portfolio Management bei VanEck, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
„Dennoch glauben wir, dass der lokale Währungsraum der Emerging Markets attraktive Chancen bietet“, so Rodilosso. Das Problem sei die zum Teil hohe Volatilität in den Schwellenländern. „Einen Ausweg bietet ein gemischter Anlageansatz, bei dem Staats- und Unternehmensanleihen aus Schwellenländern in Hart- und Lokalwährungen kombiniert werden“, erläutert der Experte. Die Diversifizierung könne dazu beitragen, die Volatilität und die Drawdowns lokaler Währungen zu reduzieren. Trotz des größeren Renditepotenzials sei bei dieser Strategie eine geringere Korrelation zu den Zinssätzen der Industrieländer zu beobachten. Zugleich biete der Ansatz Chancen, von Währungsaufwertungen zu profitieren, heißt es weiter.
Im Hinblick auf die Indexdaten der vergangenen Jahre habe der aggregierte Investmentansatz an den Emerging Markets eine deutlich geringere Volatilität im Vergleich zu lokalen Währungsengagements, die in den Jahren 2014 und 2015 erhebliche Verluste zu verzeichnen hätten. Andererseits habe der aggregierte Ansatz von seiner lokalen Allokation profitiert – 2017 habe er sowohl die in harten Währungen notierten Staatsanleihen der Schwellenländer als auch die Unternehmensanleihen übertroffen, heißt es weiter.
Die Vorteile des aggregierten Engagements am Anleihemarkt der Emerging Markets könnten auch die zuletzt zunehmenden Kapitalströme in diesem Ansatz erklären. Laut J.P. Morgan seien im Jahr 2017 rund 35 Milliarden US-Dollar in Strategien geflossen, die Unternehmens- und Staatsanleihen miteinander kombinierten – dies liege in etwa auf dem gleichen Niveau wie Emerging-Markets-Strategien, die sich auf Staatsanleihen konzentrierten, heißt es weiter.
„Wir glauben, dass eine passive Mischstrategie angesichts der Erfolgsbilanz des Index im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds aus diesem Segment und angesichts der geringen Kosten und der Transparenz der indexbasierten Strategien Aufmerksamkeit verdient“, unterstreicht Rodilosso. „Obwohl Diversifikation und Handelbarkeit für nahezu jede passive Strategie von grundlegender Bedeutung sind, wollen wir diese Aspekte noch einmal besonders betonen, wenn man in Schuldtitel der Emerging Markets investiert“, ergänzt er. Dies gelte auch im Hinblick auf das potenzielle Konzentrationsrisiko vieler aktiver Strategien, auf die Aufrechterhaltung der Liquidität und die geringen Transaktionskosten – insbesondere in einem angespannten Marktumfeld.
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