Schwellenländeranleihen könnten aktuell besonderes Potenzial bieten
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„Anleiheninvestoren sollten sich von niedrig verzinsten Anleihen fernhalten. Gleichzeitig sind Hochzinsanleihen bei sich ausweitenden Spreads eine Kaufoption. Die Fundamentaldaten werden wahrscheinlich stark bleiben, und der Wunsch nach höheren Renditen könnte die Käufer zurückbringen.“
Doch werden die Schwellenländer unter dem Ende des kostenlosen Geldes leiden? „In der Zeit zwischen 1980 und 2000 hätte ich das bejaht“, so Hyland. „Aber nicht in den vergangenen zehn Jahren. Heute verzeichnen die Schwellenländer insgesamt einen Leistungsbilanzüberschuss, was auf die hohen Rohstoffpreise und den starken Handel zurückzuführen ist.“
Hyland identifiziert die Wiedereröffnung der Wirtschaft als zentrales Investmentthema für dieses Jahr: „Länder wie Indien, Indonesien und die Philippinen waren im vergangenen Jahr stark von der Delta-Variante des Corona-Virus betroffen, die das Wachstum bremste, nun könnten diese Volkswirtschaften einen plötzlichen Wachstumsschub erleben.“ Prognosen erwarten derzeit ein Wachstum von 5 % für Indonesien, 9 % in Indien und 6 % für die Philippinen.
Auf Sektorebene wird sich dieses Thema wahrscheinlich auf Fluggesellschaften, Flughäfen und das Transportwesen im weiteren Sinne auswirken. Ebenso wird vermutet, dass die Nachfrage nach Energie im Zuge des wirtschaftlichen Wachstums stark ansteigen wird, inklusive des Bereichs der erneuerbaren Energien.
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen im Zuge der Erholung der Weltwirtschaft hält Hyland Sektoren mit globaler Preissetzungsmacht für attraktiv, etwa Bergbauunternehmen und Nahrungsmittelproduzenten.
Die Wiedereröffnung könnten Unternehmen der Energiebranche und Banken zum Anlass nehmen, ihre Schulden abzubauen. Investoren sollten auch nach Einstiegsgelegenheiten im Zuge der jüngsten Marktverwerfungen Ausschau halten, etwa in Bezug auf den Sektor chinesischer Immobilienentwickler oder den Herabstufungen von Ländern wie Kolumbien, Mexiko, China und Argentinien.
Wie geht Muzinich mit geopolitischen Risiken um? „Wir bleiben untergewichtet in Sektoren und Branchen, die von geopolitischen Ereignissen betroffen sein könnten“, meint Hyland. Er ergänzt: „Wenn ein solches Ereignis eintritt, prüfen wir mögliche Einstiegsgelegenheiten. Insgesamt bevorzugen wir Unternehmensanleihen mit hohen Kupons und hohen Renditen, die das Potenzial für weiteres Wachstum haben, wobei wir uns bei unseren Anlageentscheidungen weiterhin auf die fundamentale Kreditanalyse konzentrieren.“
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