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15:18 Uhr, 01.02.2019

Schwellenländeraktien: Unterrepräsentiert, unterschätzt und unterbewertet

Gegenüber ihren Pendants aus Industrieländern bieten Schwellenländeraktien GAM-Investmentexperte Tim Love zufolge aufgrund ihrer positiven währungsbereinigten Erträge ein günstiges relatives Risiko-Ertrags-Profil.

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Zürich (GodmodeTrader.de) – Das Jahr 2018 war für Aktien in Schwellenländern (Emerging Markets/EM) ein weiteres turbulentes Jahr, nachdem die Anlageklasse fünf Kurskorrekturen innerhalb von zehn Jahren hinnehmen musste. Auch dieses Jahr könnte angesichts der überladenen politischen Agenda von Volatilität geprägt sein, wie Tim Love, Investment Director bei GAM Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Da EM-Aktien in den Anlegerportfolios derzeit unterrepräsentiert seien und im Vergleich zu Aktien aus den Industrieländern als sehr vorteilhaft bewertet erschienen, könnte sich die Anlageklasse als beliebte Investmentalternative herausstellen. Einige Faktoren, die für steigende Gewinne und Bewertungen sprächen, schüfen 2019 gute Voraussetzungen für Anlagen in EM-Aktien, heißt es weiter.

„Die Handelskonflikte zwischen den USA und China und die Abwertung des chinesischen Yuan haben EM-Aktien in 2018 sehr zu schaffen gemacht. Die jüngsten Gespräche zwischen den beiden Ländern sowie die Vereinbarung, die ursprünglich für den 1. Januar angedrohten weiteren Strafzölle auf Eis zu legen, sind jedoch ein positives Signal. Auch wenn sich die Verhandlungen 2019 noch länger hinziehen dürften, halten wir eine Entschärfung für wahrscheinlich, da ein Verhandlungsstillstand weder für die USA noch für China von Vorteil wäre. Jeder Fortschritt bei den Gesprächen könnte sich in diesem Jahr als starker Impulsgeber für Schwellenländeraktien erweisen“, so Love.

EM-Aktien dürften auch von einer Verlangsamung der Zinserhöhungspläne der US-Notenbank (Fed) profitieren. Der aufgrund steigender Zinsen stärkere US-Dollar und höhere Treasury-Renditen würfen ihre Schatten auch auf EM-Aktien. Insgesamt hätten die Schwellenländer im Jahr 2018 ein positives Wachstum verzeichnet. Die gestiegenen Fremdkapitalkosten hätten diejenigen Länder belastet, die sich über Jahre hinweg zunehmend in US-Dollar verschuldet hätten, heißt es weiter.

„Wir glauben jedoch, dass sich die Anleger im Jahr 2019 dafür begeistern könnten, wieder EM-Positionen in ihre Portfolios aufzunehmen, vor allem weil die Anlageklasse mittlerweile relativ günstig ist, vorausgesetzt, die Fed schlägt mit ihrer Zinspolitik in naher Zukunft einen gemässigteren Kurs ein… Wir halten EM-Aktien für äußerst attraktiv, weil sie in den Portfolios unterrepräsentiert, unterschätzt und unterbewertet sind. Gegenüber ihren Pendants aus Industrieländern (Developed Markets/DM) bieten sie aufgrund ihrer positiven währungsbereinigten Erträge ein günstiges relatives Risiko-Ertrags-Profil“, so Love.

Die Bewertungen von Schwellenländeraktien lägen sowohl aus aktueller als auch aus historischer Sicht deutlich unter denen des S&P 500 Index. Interessanterweise hätten sich DM-Werte (einschließlich der jüngsten Volatilitätsspitzen) im vergangenen Quartal deutlich schlechter entwickelt als EM-Aktien. Dies liege vermutlich daran, dass EM-Aktien bereits im ersten Halbjahr 2018 Kurseinbrüche erlitten hätten, und bei der letzten Verkaufswelle im S&P 500 Index ein eher defensives Verhalten gezeigt hätten, heißt es weiter.

„Schwellenländeraktien bieten nach wie vor interessante Anlagechancen, die sich aus der politischen, kredittechnischen und strukturellen Entwicklung dieser Volkswirtschaften ergeben. Anhand konsequenter, zuverlässiger und reproduzierbarer Investmentprozesse erkennen wir Anlagechancen, sobald sie entstehen, um Qualitätstitel zu günstigen Preisen zu erwerben. Nicht in Schwellenländeraktien investiert zu sein, ist in unseren Augen an diesem Wendepunkt weitaus riskanter, als es zu sein“, so Love.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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