Schwellenländer: Keine homogene Gruppe
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San Mateo (GodmodeTrader.de) - Mehrere Faktoren wie etwa die globalen Handelsspannungen, der Anstieg des US-Dollars sowie idiosynkratische Probleme in der Türkei und Argentinien haben dazu beigetragen, dass sich die Stimmung der Anleger bezüglich der Schwellenländer zuletzt eingetrübt hat, wie die Anlageexperten von Franklin Templeton Emerging Markets Equity in einer aktuellen Marktanalyse schreiben. Die Anlageexperten, die in vielen dieser Region vor Ort tätig sind, sind sich sicher: Auch wenn einige der Schlagezeilen beunruhigend erscheinen mögen, zeigen sie nicht das gesamte Bild.
Franklin Templeton Emerging Markets Equity ist der Ansicht, dass die Schwellenmärkte auf keinen Fall als homogene Gruppe betrachtet werden sollten. Die Länder, die heute negative Schlagzeilen machten, stellten lediglich einen kleinen Teil des Emerging-Markets-Universums dar, heißt es.
„Der steigende US-Dollar hat in den letzten Monaten erheblich zu den Schwierigkeiten der Schwellenländer beigetragen. Steigende Zinsen und die kurzfristigen Auswirkungen der US-Steuerreformen haben dem Dollar zusätzlichen Aufwind geboten. Sollten sich Anleger jedoch wirklich Sorgen machen, dass steigende Zinsen die Schwellenländer aus der Bahn werfen könnten? Vielleicht nicht. Die letzten vier Straffungszyklen der US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) hatten keine langfristigen Abwärtsspiralen bei Aktien aus Schwellenländern zur Folge“, so das Franklin-Emerging-Markets-Team.
Das starke Wirtschaftswachstum in den USA habe zuletzt erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Tatsache sei jedoch, dass die Schwellenländer seit vielen Jahren den Wachstumsmotor der Weltwirtschaft bildeten, heißt es weiter. Darüber hinaus weist Manraj Sekhon, CIO von Franklin Templeton Emerging Market Equity, auf eine Verlagerung der Wachstumstreiber für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hin.
„Wir sind nicht nur Zeugen einer Verschiebung des geographischen Epizentrums des BIP-Wachstums gen Osten, sondern erleben zudem, dass sich selbst innerhalb der Schwellenländer ein Wandel der Wachstumstreiber vollzog. So überholte China vor einigen Jahren die USA und Japan bei der Gesamtsumme aller angemeldeten Patente, was nur einer von vielen Indikatoren dieser aktuellen Verschiebung in Richtung Innovation, Technologie und, allgemeiner gesprochen, „New Economy“ ist“, so Sekhon.
Während der Sommermonate hätten die von den USA und China erhobenen gegenseitigen Importzölle erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Weniger Beachtung habe hingegen der Ansatz gefunden, den China im Hinblick auf den Handel mit seinen anderen Partnern verfolge. Der Handel zwischen den Schwellenländern floriere und hat Sekhon zufolge inzwischen die Exporte an Industrieländer überholt.
„In den letzten zehn Jahren ist China an den USA vorbeigerauscht und hat sich für die meisten Schwellenländer zu einem wesentlich wichtigeren Exportmarkt entwickelt – nicht zuletzt auch wegen seines boomenden Konsums –, wodurch das Handelswachstum nun hauptsächlich von der Nachfrage in den Schwellenländern herrührt. Wachsender Protektionismus im Westen lenkt das Augenmerk möglicherweise noch weiter auf regionale Abkommen, und in der Tat scheint China erpicht, die USA als führende Nation in Asien abzulösen“, so Sekhon.
Seit der asiatischen Finanzkrise der 1990er Jahre sei die staatliche Haushaltsfinanzierung durch Auslandsschulden immer weiter zurückgegangen. Auch wenn sie in den letzten Jahren wieder ein wenig zugelegt habe, wiesen die Industrieländer tatsächlich eine sehr viel höhere staatliche Verschuldung auf. Zudem seien die Sparquoten von Haushalten in den Schwellenländern höher als die ihrer Pendants in den Industrieländern, heißt es weiter.
Das Franklin Templeton Emerging Markets Equity-Team verfolge häufig einen antizyklischen Ansatz und mache sich Phasen der Marktschwäche zunutze, um Chancen auf Einzeltitelebene aufzudecken, heißt es. „Makroökonomische Faktoren (…) haben die Kursschwankungen in diesem Jahr maßgeblich geschürt. In solchen Phasen kommt es bei Aktien aus Schwellenländern üblicherweise zu einer erhöhten Risikoaversion und einem wahllosen Ausverkauf, häufig auf Kosten solider Fundamentaldaten. Als langfristig orientierte Anleger versuchen wir, über kurzfristige Marktturbulenzen hinwegzusehen, um langfristiges Wertpotenzial zu identifizieren“, so Manraj Sekhon und Chetan Sehgal.
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