Schwellenländeraktien im Value-Aufwind – Chancen in Südkorea und bei Finanztiteln
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Lange wurden sie von den Anlegern verschmäht, seit letztem Jahr sind sie wieder in aller Munde: so genannte Value-Aktien, zu denen beispielsweise Unternehmen aus zyklischen Branchen wie Energie oder IT sowie Finanztitel zählen. Inzwischen ist dieser Aufschwung auch in den Schwellenländern spürbar. Matthew Vaight, Fondsmanager des M&G Global Emerging Markets Fund, hält die Trendwende für nachhaltig: „Trotz der Rallye, die das Value-Segment 2016 erfasst hat, gibt es weiter erhebliches Aufholpotenzial. Im Vergleich zu Wachstumsaktien sind diese Titel immer noch zu billig, denn die Unternehmen sind gut aufgestellt und profitieren von der besseren Konjunktur.“ Dass die Kursentwicklung im ersten Quartal 2017 auf der Stelle trat, ist nach Vaights Einschätzung auf Gewinnmitnahmen der Anleger zurückzuführen. Gerade in den günstigeren zyklischen Bereichen rechnet er mit weiter steigendem Interesse.
Vaight erkennt Ähnlichkeiten zwischen den Börsen der Schwellenmärkten und Value-Investments: „Beide sind günstig bewertet und gelten als riskant, obwohl die Fundamentaldaten positiv sind. Auch Schwellenländeranlagen wurden für geraume Zeit von den Investoren gemieden und hinkten daher den Börsen in den Industriestaaten hinterher. Wenn Anleger allgemein wieder Vertrauen fassen und ihre Risikobereitschaft erhöhen, erhalten beide Bereiche automatisch Auftrieb.“
Spannend findet der Fondsmanager derzeit Unternehmen aus Asien, insbesondere aus Taiwan und Südkorea: „Südkorea gefällt mir, da die Corporate Governance reformiert und Minderheitsaktionäre besser behandelt werden sollen. Ich bin überzeugt, dass viele Unternehmen in dieser Hinsicht Samsung folgen und ihren Shareholder Value steigern werden, etwa über erhöhte Dividendenausschüttungen und Aktienrückkaufprogramme.“ In populären Märkten wie Indien und China hält sich Vaight dagegen derzeit zurück. Gerade in China gebe es eine extreme Diskrepanz zwischen Unternehmen, die aus gutem Grund billig seien – den „Value-Fallen“ – und solchen, deren Aktienkurs deutlich überhöht sei.
Bei den Branchen bevorzugt Matthew Vaight Finanzwerte, die im Vergleich zu ihren US-Pendants meist günstiger, gegenüber europäischen oder japanischen Werten allerdings häufig teurer seien. „In den Schwellenländern sind die Banken aufgrund höherer Zinsen meist rentabler als die Finanzdienstleister der Industriestaaten. Außerdem sind die Nachwehen der globalen Finanzkrise weniger stark zu spüren. In vielen Ländern verbessern sich aktuell der Kreditzyklus und die Wachstumsaussichten.“ In den vergangenen Jahren habe Vaight daher verstärkt Finanzwerte in den M&G Global Emerging Markets Fund aufgenommen.
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