Nachricht
15:13 Uhr, 28.01.2011

Schwellenländer-Anleihen: Kredit-Ratings bleiben attraktiv

Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Trend zu durchschnittlich besseren Kredit-Ratings für Staatsanleihen aus Schwellenländern wird 2011 andauern. Zu dieser Einschätzung kommt Uta Fehm, Emerging-Markets-Bond-Expertin bei UBS Global Asset Management. "Wir erwarten auch in diesem Jahr wieder mehr Upgrades als Downgrades im Kredit-Rating der Schwellenländeranleihen", erklärt Fehm. Eine Auswertung der Ausblicke von Fitch, Moody?s und Standard & Poor's habe ergeben, dass die Rating-Agenturen diese Annahme stützen. Für deutlich mehr als 80 Prozent der Fälle geben die Agenturen einen positiven oder stabilen Rating-Verlauf an, wie die Bond-Expertin erklärt.

Das Jahr 2011 dürfte für EM-Anleihen vor dem Hintergrund des guten Wirtschaftswachstums und der soliden Fundamentaldaten gut verlaufen, so Fehm. Allerdings seien Auswahl und Durationssteuerung in diesem Jahr besonders wichtig, da es im Vergleich zum zurückliegenden Jahr einige belastende Faktoren geben könne. Wesentlich dürfte hierbei der Inflationsverlauf in den Emerging Markets sein, da er die lokalen Renditen beeinflusse. Sollten zudem die Renditen bei den US-Treasuries oder den deutschen Bundesanleihen signifikant steigen, dürften die Preise für in Euro oder US-Dollar denominierte Unternehmens- und Staatsanleihen von Schwellenländern schwächer tendieren. In diesem Fall könnten Anleihen mit kürzerer Duration interessanter werden.

Laut Fehm liege ein fairer Spread-Level für den EMBI Global Benchmark Index, in dem in US-Dollar denominierte Staatsanleihen und Anleihen halbstaatlicher Organisationen gelistet sind, bei etwa 240 bis 250 Basispunkten. "Momentan liegt der Spread-Level zwischen 280 und 300 Basispunkten." Das stabile wirtschaftliche Umfeld und das anhaltend hohe Investoreninteresse sollten jedoch die Risikoaufschläge weiter reduzieren und zu Kursgewinnen führen. "Auch wenn die noch zu erwartenden Spread- Einengungen geringer sein sollten als im Jahr 2010, bieten sie doch einen attraktiven Zusatzertrag in einem Umfeld, in dem mit steigenden Zinsen zu rechnen ist", erklärt Uta Fehm.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten