Schweiz will Kapitalvorschriften für UBS und andere Banken verschärfen
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Von Adria Calatayud
ZÜRICH (Dow Jones) - Die Schweizer Großbank UBS muss ihr Kapital voraussichtlich deutlich aufstocken: Nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse im vergangenen Jahr will die Schweizer Regierung die Bankenregulierung verschärfen.
Die Regierung in Bern erklärte am Mittwoch, die Untersuchung der Credit-Suisse-Krise habe Lücken im bestehenden System aufgezeigt und die Regulierung der sogenannten Too-big-to-fail-Banken müsse verschärft werden.
Investoren hatten bereits befürchtet, dass die UBS nach der Übernahme der früheren Konkurrentin mit strengeren Vorschriften konfrontiert werden könnte. Nach dem von den Schweizer Behörden eingefädelten Deal, der erste zwischen zwei weltweit als systemrelevant eingestuften Finanzinstituten, ist die UBS die einzige Bank mit diesem Status in der Schweiz.
Die quantitativen und qualitativen Kapitalanforderungen für systemrelevante Banken sollten gezielt verschärft und um eine zukunftsgerichtete Komponente ergänzt werden, erklärte die Schweizer Regierung. Die Höhe des zusätzlichen Kapitalbedarfs der UBS hänge von der Umsetzung der Maßnahmen und der künftigen Größe und Struktur der Bank ab. Der Anstieg der Anforderungen werde jedoch erheblich sein, insbesondere wenn die UBS ihre gegenwärtige Größe und Struktur beibehalte oder wachse. Die Regierung prüft, der Schweizer Finanzaufsichtsbehörde Finma die Befugnis zu erteilen, Bußgelder zu verhängen.
Die Schweizerische Bankiervereinigung sagte, der Vorschlag der Regierung berge die Gefahr einer Regulierungswelle, die der Volkswirtschaft schaden würde, und forderte eine gezielte und moderate Regulierung.
UBS lehnte eine Stellungnahme ab. In ihrem Ende im März veröffentlichten Geschäftsbericht versuchte die Bank, auf Bedenken hinsichtlich ihrer Größe und des potenziellen Bedarfs an strengerer Regulierung einzugehen, und erklärte, sie habe aus der Analyse der Ursachen für die Probleme der Credit Suisse Lehren gezogen.
Die Regierung teilte weiter mit, die Möglichkeit zur Bereitstellung von Liquidität durch die Schweizerische Nationalbank sollte deutlich ausgeweitet und ein öffentlicher Liquiditäts-Backstop eingeführt werden. Dies würde zusätzlich zu der Anfang des Jahres eingeführten Verpflichtung für systemrelevante Banken, zusätzliche Liquiditätspuffer zu schaffen, erfolgen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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