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10:24 Uhr, 06.09.2013

Schweden wird 2014 Wachstumslokomotive der nordischen Wirtschaft

Die nordischen Länder stehen vor einem möglichen ökonomischen Umschwung hin zu stärkerem Wachstum. Dies erwartet Nordea im aktuellen „Economic Outlook“.

Kopenhagen (BoerseGo.de) - Die nordischen Länder stehen vor einem möglichen ökonomischen Umschwung hin zu stärkerem Wachstum. Dies erwartet Nordea im aktuellen „Economic Outlook“. „Schweden wird Norwegen im kommenden Jahr in Sachen Wirtschaftswachstum überholen“, sagt Nordeas Chefvolkswirt Helge J. Pedersen, Norwegen hat in den vergangenen fünf Jahren allen globalen wirtschaftlichen Problemen getrotzt und ist derzeit Wachstumsspitzenreiter der nordischen Region, dicht gefolgt von Schweden, während Finnland und Dänemark bislang etwas hinterherhinkten. Für das kommende Jahr rechnet Pedersen damit, dass Finnlands Wirtschaft in die Wachstumszone zurückkehrt und Dänemarks Wirtschaftswachstum sich beschleunigt.

Die gesamte nordische Wirtschaft wird nach Angaben von Nordea dieses Jahr um ein Prozent wachsen, 2014 bereits um 1,9 Prozent und im darauffolgenden Jahr sogar um 2,1 Prozent. „Dies markiert einen Wendepunkt in der Wirtschaftskrise und zeigt, dass die konjunkturelle Entwicklung der nordischen Nationen immer noch viel stärker als die der Eurozone ist“, betont Pedersen.

Das schwedische Wirtschaftswachstum werde sich im zweiten Halbjahr 2013 beschleunigen, vor allem die Exporte dürften von der Erholung der europäischen Wirtschaft profitieren. Im Wahljahr 2014 werde die heimische Wirtschaft durch eine expansive Wirtschaftspolitik zusätzlich angekurbelt, die sich vor allem an privaten Haushalten, den wichtigsten Wachstumstreibern, orientiere. Der öffentliche Konsum und die Investitionsaktivitäten, angetrieben von einer steigenden Produktion, nehmen ebenfalls zu. „Das Gesamtwachstum wird 2014 mit einem respektablen Tempo steigen“, sagt Pedersen. Für die Jahre 2014 und 2015 sei mit jeweils 2,5 Prozent Wachstum zu rechnen.

Die Wachstumsaussichten für Norwegen seien etwas eingetrübt, weil Probleme im Immobilienmarkt offensichtlicher geworden sind. „Für 2013 und 2014 haben wir unsere Erwartungen zurückgeschraubt, hauptsächlich wegen der schwächeren Entwicklung der Privatnachfrage“, sagt Pedersen. Für 2015 geht der Experte wir von einer expansiveren Fiskalpolitik aus, die das Wachstum wieder unterstützen dürfte. Im kommenden Jahr rechnet Pedersen mit 2,3 Prozent Wirtschaftswachstum und 2015 mit 2,4 Prozent.

Nachdem das Wachstum mehr als vier Jahre lang stagnierte, scheinen sich die Zeiten für Dänemarks Wirtschaft nun wieder zu bessern. „Die Vorboten der positiven Entwicklung sind größtenteils bei privaten Haushalten zu erkennen“, sagt Pedersen. Dort legten das steigende verfügbare Einkommen und mehr Optimismus den Grundstein für stärkeren Konsum. Außerdem geht der Experte davon aus, dass die Investitionen zunehmen und die Exporte dank größerer Aktivität auf den wichtigsten Exportmärkten steigen. Vor diesem Hintergrund bekräftigt Pedersen seine Prognose eines beschleunigten Wachstums der dänischen Wirtschaft in den kommenden Jahren (2014: 1,3 Prozent, 2015: 1,7 Prozent).

Weil ein klarer Wachstumsmotor fehlt, habe die finnische Wirtschaft viele Schwachpunkte. „Besserung ist für die finnische Wirtschaft in Sicht“, sagt Pedersen. Sowohl die jüngsten Trends der Weltwirtschaft als auch die Prognosen von Nordea deuten an, dass die Exportnachfrage im Laufe des restlichen Jahres steigen werde. Während der Export die konjunkturelle Erholung anführen dürfte, bremse der bis ins kommende Jahr andauernde Rückgang der Beschäftigungszahlen den privaten Konsum. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird nach Ansicht von Pedersen 2015 ein wenig niedriger als 2007 sein. Beim Wirtschaftswachstum geht Pedersen davon aus, dass das finnische BIP real um 1,5 Prozent in 2014 und um 2,3 Prozent im darauffolgenden Jahr wachsen wird.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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