Kommentar
13:46 Uhr, 15.04.2005

Schwarz Pharma – weiteres Potenzial nach erfolgreichen Testergebnissen?

Die diese Woche veröffentlichten Testergebnisse für das Medikament gegen Blasenschwäche Fesoterodin verliehen der Aktie von Schwarz Pharma einen Kursschub. Die Aktie notierte zeitweise über 8 Prozent im Plus, nachdem das Unternehmen bekannt gab, dass die Testergebnisse der klinischen Phase III für das Medikament sehr positiv ausgefallen sind. Die Phase III ist die letzte Phase der klinischen Erprobung eines Medikaments, bevor die Zulassung bei den Aufsichtsbehörden beantragt werden kann.
Bei allen von den amerikanischen und europäischen Behörden geforderten Testreihen konnte mit Fesoterodin eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Einsatz von wirkungslosen Placebos festgestellt werden. Das Unternehmen bereitet nun die Einreichung der Zulassungsanträge für die EU und die USA vor. Laut Branchenkreisen will man die Zulassung für das erste Quartal 2006 beantragen. Schwarz Pharma erwartet für das Medikament nach Ablauf von fünf Jahren nach der Zulassung ein maximales Marktvolumen von 450 Millionen Euro pro Jahr. Ziel ist es, dem Konkurrenten Pfizer Marktanteile bei dessen Medikament Detrol streitig zu machen.

Laut Forschungsvorstand Iris Löw-Friedrich ist dies bereits der zweite Wirkstoff der innerhalb der letzten zwei Jahre die klinische Testphase III erfolgreich abgeschlossen hat. Bereits im letzten Geschäftsjahr wurde die Zulassung für das Parkinsonmedikament Neupro beantragt. Aktuell befinden sich drei weitere klinische Entwicklungsprojekte in Phase III. Lacosamid befindet sich für die Indikationen Neuropathischer Schmerz und Epilepsie in Phase III. Rotigotin befindet sich seit Frühjahr 2005 in Phase III bei der Indikation zur Behandlung des Restless-Legs-Syndroms. Schwarz Pharma hat damit in den vergangenen Jahren konsequent in eine vielversprechende Produktpipeline mit neuen Medikamenten investiert, deren Ergebnisse in nächster Zeit erste Früchte tragen könnten. Von diesem Trend profitierte auch die Aktie, die in den letzten 52 Wochen um rund 60 Prozent zulegen konnte.
Neben den guten Aussichten sorgten auch Meldungen über den im Rahmen der Erwartungen liegenden Start ins neue Geschäftsjahr für Auftrieb bei der Aktie. Details wollte das Unternehmen aber nicht nennen. Diese erfahren Anleger erst auf der Pressekonferenz am 27. April.

Die im MDAX notierte Schwarz Pharma entwickelt und vermarktet Arzneimittel, wobei die Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Herz-Kreislauf, Magen-Darm, Asthma, Neurologie und Urologie liegen. Hauptsächlich sucht das Unternehmen unter anderem nach Wirkstoffen gegen Parkinson, Epilepsie, neuropathischen Schmerz und Blasenhyperaktivität. Das 1946 gegründete Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Monheim am Rhein und beschäftigt zurzeit rund 3.800 Mitarbeiter, wovon ca. 42 Prozent in Deutschland arbeiten. Hauptabsatzmarkt für Schwarz Pharma sind mit 43 Prozent die USA, gefolgt von Europa mit 32 Prozent und Deutschland mit 22 Prozent. Der Umsatzbeitrag aus Asien ist mit 3 Prozent vernachlässigbar gering.

Im Geschäftsjahr 2004 erzielte Schwarz Pharma einen Umsatz von 946 Mio. Euro und ein Konzernergebnis von rund 1,84 Mio. Euro. Für das Jahr 2005 erwarten Analysten einen Anstieg beim Nettoergebnis auf 5,45 Mio. Euro.

An den guten Aussichten des Unternehmens haben Anleger nun die Möglichkeit mit dem Outperformance-Zertifikat der Deutschen Bank überproportional zu partizipieren. Das Zertifikat bietet ausgehend vom Bestimmungsstand bei 38 Euro eine 165%ige Partizipation an der Wertentwicklung der Schwarz Pharma Aktie.

Outperformance-Zertifikat auf Schwarz-Pharma
Basiswert: Schwarz Pharma
WKN: DB2 891
Partizipationsfaktor: 1,65
Laufzeit: 07.09.2006
Bestimmungsstand: 38,00 Euro

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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