Schuldenkrise: Top-Ökonom fordert uneingeschränkte Haftung
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Hamburg (BoerseGo.de) - Der Top-Ökonom Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburger WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), hat sich im Zusammenhang mit Schuldenkrise für eine uneingeschränkte Haftung aller Euro-Länder ausgesprochen. "Die Euro-Politiker sollten sich ein Herz fassen und verkünden, was sie sich bislang noch nicht trauen zu sagen: die Bereitschaft zu einer uneingeschränkten Haftung für alle Euroländer", sagte Straubhaar zu "Focus Online".
Durch die bisher immer nur "scheibchenweise" erfolgte Erhöhung der Haftungssummen wirke die Politik "wie ein Getriebener, nicht wie ein aktiver Gestalter", kritisierte Straubhaar. "Es ist klar, dass auch die zuletzt genannten Summen bei Weitem nicht ausreichen, um etwa Italien oder Spanien zu retten."
Kritik übte Straubhaar an der bisherigen EZB-Krisenpolitik. Die Zentralbank habe "die Banken fast uneingeschränkt und beinahe kostenlos mit Geld versorgt – doch damit nicht der Allgemeinheit geholfen, sondern vor allem der Kreditwirtschaft glänzende Geschäfte beschert. Denn diese kann das Geld teuer weiter verleihen." Der Aufkauf von Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt helfe nichts. "Denn auf diesem Weg werden Risiken sozialisiert, die bislang noch private Gläubiger halten." Die Leitzinsen könnten nicht weiter sinken. "Sie machen schon jetzt den Kapitalmarkt kaputt – weil es sich für Sparer kaum noch lohnt, ihr Geld anzulegen."
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