Analyse
13:40 Uhr, 15.05.2024

SCHOTT PHARMA - Aktie nach Prognosesenkung unter Druck

Das sieht man selten. Schott Pharma senkt nicht die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, sondern für das kommende. Die Aktie reagiert mit zweistelligen Kursverlusten.

Erwähnte Instrumente

  • SCHOTT PHARMA INH O.N. - WKN: A3ENQ5 - ISIN: DE000A3ENQ51 - Kurs: 32,000 € (XETRA)

Das aktuelle Geschäftsjahr läuft noch bis einschließlich September. Für die erste Hälfte dieses Geschäftsjahres meldete der Spezialist für Verpackungen und Verabreichungssysteme für injizierbare Medikamente einen Umsatzanstieg von 449 auf 489 Mio. EUR. Trotz starker Investitionen legte auch das währungsbereinigte EBITDA um 2 % auf 134 Mio. EUR zu. Die währungsbereinigte EBITDA-Marge sank dagegen von 29,4 auf 27,4 %.

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigte das Management von Schott Pharma. Demnach soll der Umsatz währungsbereinigt um 9 bis 11 % gegenüber dem Vorjahr zulegen. Analysten kalkulieren aktuell mit einem Umsatzwachstum von 9,3 %. Die EBITDA-Marge soll auf dem Vorjahresniveau verharren. Auch das haben Analysten mit 26,6 % in ihren Modellen drin. Unterm Strich könnte Schott Pharma also 2023/24 erneut 1,01 EUR je Aktie verdienen, womit sich ein durchaus sportliches KGV von 32 ergibt.

Großkunde rudert zurück

Für die kommenden zwei Jahre gehen Analysten von einem Gewinnwachstum jeweils jenseits der 20%-Marke aus. Und hier gossen die Verantwortlichen etwas Wasser in den Wein. Denn ein Großkunde hat Schott Pharma informiert, dass er seine benötigte Menge an Spritzen ab 2025 reduzieren werde. Zwar könne dies teilweise kompensiert werden, dennoch dürfte der Umsatz 2024/25 nur mehr im hohen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Die aktuelle Analystenschätzung von 17 % ist daher zu hoch gegriffen, es werden wohl Abstufungen folgen. Auch sei der Ausbau der EBITDA-Marge betroffen, weshalb ein Gewinnwachstum von rund 25 % ebenfalls nicht erzielt werden dürfte. Angesichts dessen ist die Bewertung der Aktie mit "alten" KGVs von 25 und 21 kurzfristig nicht zu halten, der Wert stürzt heute ab.


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Das Management ist aber zuversichtlich, dass dieser 2025er-Effekt nicht von Dauer sein wird und hält am mittelfristigen Plan eines organischen Umsatzwachstums von über 10 % und einer EBITDA-Marge im unteren 30%-Bereich fest.

Fazit: Schott Pharma ist eine spannende Aktie, allerdings auch eine teure. Der Kurssturz ist die logische Konsequenz daraus, dass 2024/25 nicht das schnelle Wachstum bringen wird, das sich der Markt erhofft hat. Die Aktie ist aufgrund der fundamentalen Qualität in jedem Fall ein Watchlistkandidat. Interessierte Anleger sollten aber eine Kursberuhigung und die obligatorische Abstufungswelle seitens der Analysten nach solchen News erst einmal abwarten. Charttechnische Unterstützungen lassen sich bei 30,80 und im Bereich 27,50 bis 27,00 EUR nennen.

Jahr 2023/24e* 2024/25e* 2025/26e*
Umsatz in Mio. EUR 982,29 1.149,16 1.299,50
Ergebnis je Aktie in EUR 1,01 1,26 1,54
Gewinnwachstum 24,75% 22,22%
KGV 32 25 21
KUV 4,9 4,2 3,7
PEG 1,0 0,9
Dividende je Aktie in EUR 0,16 0,20 0,24
Dividendenrendite 0,50% 0,63% 0,75%
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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  • windjammer
    windjammer

    Hallöchen. Seit einigen Tagen, kann man im Dark Modus vom Stock3 Terminal die Stammdaten nicht mehr sehen, da weißer Untergrund auf weißer Schrift, so auch hier. Also die Box unter dem Fazit. Ist das bekannt? Das ist beim Firefox so und auch unter Safari

    14:15 Uhr, 15.05.
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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