Nachricht
13:36 Uhr, 12.09.2024

Scholz: Kapitalmarktunion hat erste Priorität

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf Fortschritte bei der Banken- und Kapitalmarktunion in Europa gepocht, um Wettbewerbsnachteile etwa gegenüber den USA auszugleichen. "Wir brauchen einen Unterschied zu dem, was wir heute in Europa vorfinden und was das eine Kernelement der Wachstumsschwäche Europas ist im Vergleich zum Beispiel zu den USA", sagte Scholz beim Chemie- und Pharmagipfel des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) in Berlin. "Dass wir einen weniger mit Eigenkapital ausgestatteten Kapitalmarkt haben, wo weniger investiert wird durch Eigenkapital, durch Aufstockung der Beteiligung an Unternehmen, wo weniger über Eigenkapitalwachstum finanziert wird."

Europa sei "sehr bankenkreditfinanziert ausgerichtet", beklagte Scholz. "Das ist etwas, das wir ändern müssen, was wir nicht alleine ändern können, aber was jetzt die erste Priorität hat, damit wir alle Wachstumschancen hier in Europa und auch gerade in Deutschland ausnutzen können." Das sei ein gemeinsames Vorhaben mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, und auch EU- Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe es sich auf die Agenda gesetzt. "Jetzt muss aus den vielen, vielen Reden, die dazu gehalten werden, endlich mal etwas folgen, das man als Tat übersetzen kann", verlangte der Bundeskanzler.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/kla

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.