Schnäppchenfischen im Multi-Bonus-Teich
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Multi-Bonus-Zertifikate sind vor dem Hintergrund der in Siebenmeilenstiefeln herannahenden Abgeltungssteuer kaum mehr wegzudenken. Dabei wird der Run auf diese ebenso rendite- wie risikoträchtige Produkt-Spezies bis Ende Juni dieses Jahres, der letzten im Rahmen der Zwölfmonatsfrist steuerfreien Erwerbsmöglichkeit, sicherlich noch weiter zunehmen. Der Einstiegszeitpunkt könnte deshalb aktuell kaum günstiger sein, erwartet man für die nächsten knapp 1,5 Jahre zumindest eine gewisse Stabilisierung der Aktienmärkte. Denn während die Anfang vergangener Woche extrem angestiegenen Volatilitäten zu überproportional hohen Verlusten bei den „Multis“ geführt haben, ist der „Schnäppchenmarkt“ für all diejenigen, die ihr Pulver noch trocken gehalten haben, jetzt eröffnet, da schon länger am Markt befindliche Papiere nun ein deutlich verbessertes Chance-Risiko-Profil aufweisen.
Produktvorschlag 1 kommt von HSBC Trinkaus & Burkhardt und bezieht sich auf die drei DAX-Titel mit dem „Deutsche“ im Namen, nämlich Postbank, Post und Telekom. Während der Puffer zu Laufzeitbeginn für alle drei Werte bei 37 Prozent fixiert wurde, hat sich die Situation aktuell nur bei der Deutschen Volksaktie auf 35 Prozent leicht reduziert. Dagegen weisen die beiden anderen Basiswerte mit rund 60 bzw. 61 Prozent ein deutlich höheres Absicherungsniveau auf als bei Emission. Auf der anderen Seite ist der Brief-Kurs mit 88,41 Euro bereits deutlich unter das Ausgangsniveau von 100 Euro gefallen und ermöglicht so eine Renditemöglichkeit von stolzen 50 Prozent bis Ende Juni 2009. Wie bei anderen Multi-Bonus-Produkten müssen allerdings auch hier die Barrieren für alle drei Underlyings während der gesamten Restlaufzeit unversehrt bleiben, um den Gewinn zu realisieren, da ansonsten nur mehr die Wertentwicklung der schwächsten Aktie die Rückzahlung bestimmt. Da das Papier nicht gecappt ist, gilt das „Worst-of-Prinzip“ hier auch nach oben.
Eine etwas defensivere Variante bietet die Société Générale mit ihrem Relax Bonus-Zertifikat auf Allianz, Daimler und Deutsche Telekom, dessen Struktur mit dem MAXI-Bonus von HSBC identisch ist. Auch hier haben gleich zwei Titel ihren Sicherheitspuffer von den ursprünglichen 50 auf 55 (Telekom) bzw. sogar 60 Prozent (Daimler) ausbauen können. Nur die Allianz liegt aktuell etwa auf dem Emissionsniveau vom 31. Juli 2006. Allerdings muss der Anleger mit einem Einstiegskurs bei 106,77 Euro auch etwas tiefer in die Tasche greifen, was aber immer noch eine nicht zu verachtende Bonusrendite von 21,76 Prozent (14,24 p.a.) ermöglicht. Gelingt das dreifache Bonus-Spiel, müssen sich Investoren jedoch wegen der steuerungünstigen Laufzeit bis Anfang August 2009 ernsthaft überlegen, ob ein vorzeitiger Ausstieg vor dem Abgeltungssteuer-Stichtag, dem 30. Juni 2009, nicht geboten erscheint. Im Verlustfalle ergäbe sich dagegen ein gewisser Vorteil, da bei einer Fälligkeit nach diesem Termin eine direkte Gegenrechnung mit zukünftigen Gewinnen möglich wäre.
Der Börse Go Tipp:
Die aktuellen Volatilitätskapriolen an den Märkten bieten für Zertifikate, die „Vola-Short“ sind, interessante Einstiegsgelegenheiten, wie die beiden Beispiele beweisen. Gerade mit etwas „konservativeren“ Multi-Bonus-Papieren lassen sich auch jetzt deutlich höhere Renditen erzielen.
Dt. Postbank, Dt. Post, Dt. Telekom MAXI Bonus-Zertifikat |
|
Emittent/WKN: |
HSBC Trinkaus & Burkhardt / TB0ZQV |
Laufzeit: |
19.06.2009 |
Preis: (28.01.08) |
Geld / Brief: 87,41 € / 88,41 € |
Dt. Telekom, Allianz, Daimler Relax Bonus-Zertifikat |
|
Emittent/WKN: |
Société Générale / SG9A94 |
Laufzeit: |
31.07.2009 |
Preis: (28.01.08) |
Geld / Brief: 105,77 € / 106,77 € |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.