Schlechte Vorzeichen für die Industrie in Q2
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1. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Euroland gaben im April spürbar nach und sanken unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten: In Euroland wurden nur noch 49,2 Punkte gemeldet (Reuters: 49,9 Punkte, DekaBank: 49,7 Punkte), in Deutschland 49,7 Punkte (Reuters: 49,8 Punkte, DekaBank: 49,5 Punkte), in Frankreich 49,8 Punkte (Reuters: 51,2 Punkte, DekaBank: 50,6 Punkte) und in Italien 48,0 Punkte.
2. Der starke Rückgang in Deutschland hatte sich schon in den Ergebnissen der ifo-Umfrage angekündigt. Dort hatten sich die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit Blick auf die Auftragseingänge und die Produktionstätigkeit schon sehr pessimistisch geäußert. Mit den heute veröffentlichten Daten ergibt sich folgendes Bild: Nach den kräftigen Auftragseingängen zur Jahreswende 2004/05 folgten zu wenige Neuaufträge, sowohl insgesamt als auch aus dem Ausland. Am aktuellen Rand verbessert sich die Beurteilung der Exportaufträge bei einer rückläufigen Beurteilung der Gesamtaufträge. Dies deutet auf eine schwache Binnennachfrage im April hin. Das Anziehen der Auslandsorders scheint aber noch keine tragfähige Entwicklung zu sein, denn die weltwirtschaftliche Dynamik bleibt im zweiten Quartal schwach, worauf auch die schlechtere Einschätzung der Exportaufträge in den Italien und Frankreich hinweist. Unser für Quartale konstruierter und bis zum ersten Quartal 2004 vorliegender globaler Einkaufsmanagerindex, zeigt das Ausmaß der Abschwächung deutlich an.
Die schwache Nachfrageentwicklung traf im ersten Quartal mit einer regeren Produktionstätigkeit zusammen, sodass sich die Auftragsbestände verringert haben.
3. Gleichzeitig melden die Unternehmen – wie in der ifo-Umfrage – einen ansteigenden Lagerdruck, d.h. sie produzieren zunehmend auf Halde. Dies macht sich zwar gegenwärtig stützend bemerkbar, doch in der nahen Zukunft wird die Nachfrage dann aus den Lagern bedient, ohne dass viel produziert werden muss. Ebenfalls enttäuschend ist die erneute Abnahme der Beschäftigungskomponente. Im vergangenen Monat konnte der Rückgang in der Industrie durch einen Anstieg bei den Dienstleistern überkompensiert werden. Doch angesichts der von uns erwarteten Eintrübung des Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister ist es fraglich, ob das in diesem Monat erneut gelingt.
4. Das alles deutet auf eine sehr schwache industrielle Aktivität im zweiten Quartal hin. Wir gehen daher von einer spürbaren Wachstumsverlangsamung vom ersten zum zweiten Quartal aus.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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