Kommentar
13:00 Uhr, 07.09.2020

Schlechte Neuigkeiten für Tech-Aktien-Liebhaber

Technologieaktien waren auch schon in ruhigerem Fahrwasser. Wenn nicht ganz schnell ein Wunder geschieht, wird es noch schlimmer.

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 11.622,13 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.622,13 Pkt (NASDAQ)

Ein oder zwei schlechte Tage an der Börse müssen kein Schicksalsschlag sein. Zuletzt verlor der Nasdaq 100 im Juni an einem Tag über 4 %. Das war ein Schock, doch die Rally ging danach einfach weiter. Das ist die gute Neuigkeit für Anleger. Ein oder zwei schlechte Tage machen noch keinen Trend. Aus einer mehr oder minder grundlosen Kursbewegung kann natürlich auch schnell mehr werden. Dafür müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Eine solche ist rein technischer Natur. Betrachtet man die Langfristchart des Nasdaq 100, fällt der fast vertikale Anstieg in den letzten Monaten auf. Wer Momentum suchte, wurde hier fündig. Momentum ist etwas Großartiges. Es handelt sich um einen sich selbst verstärkenden Trend. Aktien wie Apple, Microsoft und Tesla liefen gut. Immer mehr wurden auf den Trend aufmerksam und kauften. Die Kurse stiegen weiter und schneller, was noch mehr Aufmerksamkeit mit sich brachte und noch mehr Käufer anlockte.


Irgendwann ist jedes Momentum ausgereizt. Irgendwann haben einfach alle gekauft, die kaufen wollten und Gewinnmitnahmen setzen ein. Das geschieht, wenn der Markt oder eine Aktie stark überkauft ist, man also in kurzer Zeit horrende Gewinne gesehen hat. So überkauft wie in der vergangenen Woche war der Nasdaq seit der dotcom Blase nicht mehr.

Schon geringere Ausmaße haben in der Vergangenheit zu merklichen Korrekturen geführt. Die Kernfrage für Anleger ist also: ist das Momentum nun weg oder kommt es noch einmal wieder? Das hängt davon ab, in welcher Phase wir uns befinden.

So großartige Geschäftsmodelle wie Unternehmen wie Apple und Tesla auch haben, die Bewertung war zu hoch. Wenn eine deutliche Überbewertung stattfindet, die nur noch auf Momentum zurückzuführen ist und nicht auf die Ertragskraft, kann man von einer Blase sprechen.

Anzeichen für eine Blase gab es viele. Eine ist der Kurssprung von Unternehmen, die an die Börse gehen. 2020 waren die Kurssprünge vor allem von Technologiewerten so hoch wie lange nicht (Grafik 2). Anlegern ist egal, was sie eigentlich kaufen, Hauptsache sie sind dabei. Das führt zu enormen Kursgewinnen bereits am ersten Tag.


Es gibt noch andere Hinweise, so etwa die Erträge aus Börsengängen für Blankoscheckunternehmen. Diese sammeln Geld ein. Anleger wissen aber nicht, wofür genau das Geld eingesetzt wird. Sie wissen nur, dass mit den Erlösen aus dem Börsengang andere Unternehmen gekauft werden sollen. Das nennt man blindes Vertrauen und es war so groß wie noch nie (Grafik 3).

Am Ende einer Blasenbildung wird es ungemütlich. Die Volatilität steigt. Die Kurse brechen aber nicht in einer kontinuierlichen Bewegung ein. Es gibt immer wieder Rebounds, weil Anleger im Rückgang eine große Kaufgelegenheit sehen. Es sind die allerletzten Nachzügler, die nur auf diese große Chance gewartet haben. Neue Hochs bildet der Markt nicht mehr aus.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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