Schifffahrtsmarkt: Nach hohem Seegang ruhigere Gewässer in Sicht
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Stuttgart (BoerseGo.de) - Der Schifffahrtsmarkt hatte in letzter Zeit Sturmwarnungen zu vermelden: Aufgrund extrem gesunkener Charterraten verfügen die wenigsten Fonds über genügend Liquidität, um Ausschüttungen leisten zu können. Das verunsichert viele Zeichner von Schiffsbeteiligungen. Die Experten von Ellwanger & Geiger gehen aber davon aus, dass sich der starke Seegang auf dem Schifffahrtsmarkt langsam wieder beruhigen wird.
"Die allmähliche Erholung der Weltwirtschaft macht sich auch auf dem Schifffahrtsmarkt, von dem das weitere Wohl der Fonds- Gesellschaften abhängt, bemerkbar. Im Bereich der Containerschiffe steigt langsam die Transportmenge an", so Michael Fauser von Ellwanger & Geiger. Für das erste Quartal 2010 sei ein Anstieg der verschifften Container im Fahrtgebiet Europa - Asien von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gemeldet worden. Insgesamt seien die europäischen Im- und Exporte über alle Fahrgebiete um rund 17 Prozent gestiegen.
Auch im Bereich des Tankermarkts liege die Hoffnung im Anspringen der Weltkonjunktur und dem damit verbundenem höheren Rohölbedarf. Zurzeit präsentiere sich die Lage weitgehend stabil: Tonnageangebot und -nachfrage halten sich laut Fauser im Gleichgewicht. Die Erwerbssituation bleibe aber weiterhin unbefriedigend. "Insgesamt muss für den weiteren Verlauf des Jahres mit einer hohen Volatilität gerechnet werden", so der Experte. Einen weiteren Faktor hält Fauser für besonders schwer berechenbar: "Die Explosion der Ölplattform 'Deepwater Horizon' ist eine ökologische Katastrophe. Ein weiterer Ölaustritt kann zudem die Verkehrswege einiger Rohöltransporte beeinflussen und hat Konsequenzen für Pläne künftiger Offshore-Bohrungen."
Der dritte relevante Markt im Schifffahrtssektor, der Bulkermarkt, zeigt sich im Jahresverlauf 2010 weiter stabil. Ein positives Signal: Die 12-Monats-Zeitcharterraten der meisten Schiffsklassen liegen leicht über den Werten, die im Februar ermittelt wurden. Für die Entwicklung des gesamten Schifffahrtmarkts zieht Fauser das Fazit: "Die positiven Konjunkturdaten und die damit verbundene Zunahme des globalen Handels sind bislang nur zarte Pflänzchen, von einer Trendwende darf trotzdem gesprochen werden. Langsam, aber sicher steuern wir auf ruhigere Gewässer zu."
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