Kommentar
11:13 Uhr, 22.04.2011

Schaukelbörsen: Der ATX tanzt Wiener Walzer

Von Christian Scheid

Da der ATX im Einklang mit den internationalen Indizes keine klare Richtung findet, sollten Anleger ihren Blick auf defensive Papiere richten. Beim DAX könnte sich eine Inline-Spekulation als lukrativ erweisen.

Bis Mitte Februar war die Welt noch in Ordnung: Der ATX war gerade das erste Mal seit Herbst 2008 über die Marke von 3.000 Punkten gesprungen. Doch dann setzte an den internationalen Märkten eine Korrektur ein. Die Japan-Krise führte sogar zu einem kleinen Sell-off, ehe sich der Wiener Leitindex wieder erholen konnte. Unterm Strich haben Anleger heuer jedoch nichts verdient. Im Gegenteil: Seit Jahresbeginn steht der ATX mit etwas mehr als 4 Prozent unter Wasser. Derzeit sieht es nicht danach aus, dass der Index demnächst zu einem Spurt ansetzt oder nach unten wegbricht.

Aufgrund der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren sind die Anleger derzeit orientierungslos. So schwebt der hohe Ölpreis wie ein Damoklesschwert über den Märkten. An die täglichen Hiobsbotschaften aus Fukushima haben sich Anleger inzwischen gewöhnt. Doch inzwischen zeichnet sich ab, dass es aufgrund der Schäden durch Erdbeben und Tsunami verstärkt zu Engpässen kommen wird. Denn weil etliche Firmen in Japan zerstört sind, fehlen vor allem für Hightechprodukte wie Smartphones und Kameras auf der ganzen Welt wichtige Bauteile. Ein weiterer Belastungsfaktor ist die anhaltende Eurokrise: Der Wahlausgang in Finnland bringt das Euro-Rettungspaket in Gefahr. Hinzu kommen Spekulationen um eine Umschuldung Griechenlands und Ratingabstufungen Irlands. Bei allen Unwägbarkeiten darf nicht vergessen werden, dass über allem die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken steht, welche die Börsen auch künftig vor Schlimmerem bewahren – und mittelfristig weiter befeuern – dürfte.

Anleger, die positiv gestimmt sind, sich aber dennoch vor möglichen Korrekturen schützen möchten, sollten den Blick auf defensive Produkte richten. Das Wiener Walzer 3 Garantie-Zertifikat (ISIN AT0000A0PCG1) von der Raiffeisen Centrobank (RCB) kann noch bis 13. Mai gezeichnet werden und ermöglicht ein vollkommen kapitalgeschütztes Investment in den ATX. An Gewinnen des Index nimmt das sechs Jahre laufende Papier mit einer Rate von 105 Prozent teil. Dafür müssen Anleger in Kauf nehmen, dass der Rückzahlungswert anhand des Durchschnitts von jährlich festgehaltenen ATX-Werten berechnet wird. Das könnte auf die Performance drücken.

Ideal geeignet für die Erwartung leicht steigender Notierungen ist die ATX Express Anleihe (ISIN AT000B005814) von der Erste Group Bank (Zeichnung bis 5. Mai). Sollte der Schlusskurs des ATX am ersten Beobachtungstag (30. April 2012) exakt auf oder über dem Startwert liegen, wird das Papier vorzeitig zum Nennwert nebst Prämie von 5,55 Prozent zurückgezahlt. Liegt der Index hingegen unter dem Startwert, geht es in die Verlängerung und nach einem Jahr gibt es eine neue Chance – dann mit einer auf 11,1 Prozent erhöhten Prämie. Sollte es bis zum Ende der Laufzeit zu keiner vorzeitigen Rückzahlung kommen, ist entscheidend, dass der ATX am Ende auf oder über der Barriere von 55 Prozent schließt. Dann wird die Express Anleihe zum Nennwert plus Prämie von 16,65 Prozent getilgt. Nur wenn der Basiswert unterhalb der Barriere von 55 Prozent schließt, kommt es auch beim Zertifikat zu Kursverlusten.

Auch in Deutschland pendelt der DAX derzeit richtungslos dahin. Spekulative Anleger, die auf einen anhaltenden Seitwärtstrend des deutschen Leitindex setzen wollen, sollten sich sogenannte Inline-Optionsscheine ansehen. Bei diesen Papieren kommt es darauf an, dass der Basiswert in einem bestimmten Zeitraum stets innerhalb einer vorab festgelegten Spanne verharrt. Für besonders interessant halten wir einen DAX Inline-Optionsschein mit den Knock-Out-Barrieren 6.275 und 7.650 Punkten (ISIN DE000SG14CA1) von der Société Générale.

Fazit: Für spekulativ orientierte Anleger bieten Inline-Optionsscheine angesichts der derzeit richtungslos dahin dümpelnden Märkte immense Chancen. Bleibt der DAX bis Mitte Juni 2011 stets innerhalb der Kursbandbreite von 6.275 bis 7.650 Punkten, wird der Inline-Optionsschein zu 10,00 Euro getilgt. Auf Basis des aktuellen Briefkurses entspricht das einer satten Rendite von 33,9 Prozent in nur 8 Wochen. Achtung: Sollte der DAX während der Laufzeit auch nur ein einziges Mal eine der Barrieren berühren, verfällt der Inliner sofort wertlos! Daher sollten Anleger den Kapitaleinsatz gering halten. Um geschützt zu sein, falls der DAX in die falsche Richtung (also stark nach oben oder nach unten) läuft, schützt zudem ein Stoppkurs.

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