Analyse
14:18 Uhr, 04.06.2021

SARTORIUS - Vom Highflyer zum Shortkandidaten?

Bis vor wenigen Wochen galt die Aktie des Laborausrüsters als absoluter Highflyer am deutschen Aktienmarkt, doch nun wandelt sich dieses Bild. Das Abflachen der Corona-Pandemie sorgt für Zweifel unter Investoren.

Erwähnte Instrumente

  • Sartorius AG
    ISIN: DE0007165631Kopiert
    Kursstand: 381,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Sartorius ist ein Laborausrüster und Pharamazulieferer. Dank der Corona-Pandemie boomte/boomt das Geschäft. Zubehör für Impf-und Wirkstoffe, Corona-Tests, Bioreaktoren, Membranbeutel oder Filtersysteme - Sartorius liefert diese notwendigen Materialien. Wie der Aktienkurs eindrucksvoll zeigte, sahen dieses Potenzial auch Investoren und griffen im letzten Jahr ordentlich zu. Zu Beginn des Jahres kam es nochmals zu einer regelrechten Kauforgie, welche ihren Höhepunkt wie geplant am Projektionsziel erreichte. Von hier ausgehend kam es zu einer scharfen Korrektur, doch auch diese wurde von Anlegern wieder hochgekauft. In den letzten Wochen kam es nun zu erneuten Gewinnmitnahmen, doch von den Käufern fehlt jede Spur. Hat hier bereits ein grundlegender Stimmungswechsel eingesetzt?

Sommerzeit = Korrekturzeit?

Die Coronakrise sorgt bei Sartorius für regelrechte goldene Zeiten. 2020 konnte der Umsatz um 28 % auf 2,34 Mrd EUR gesteigert werden. Aufgrund der hohen Nachfrage und des florierenden Geschäfts hob der Konzern die Prognose bereits im März an. Für 2021 wird nun ein Umsatz von 3 Mrd EUR angepeilt, allerdings mit erhöhter Unsicherheit aufgrund der unklaren Entwicklung. Auch beim letzten Capital Markets Day traf Sartorius keine genaueren Aussagen über die Nachhaltig des Bestellvolumens. Von Zulieferer kamen jedoch bereits die ersten Hinweise, dass diese mit einer deutlichen Reduktion der Bestellmengen für das kommende Jahr rechnen. Anleger jedenfalls antizipieren dies bereits in Form von Gewinnmitnahmen. Mit den heutigen Verlusten wird sogar auf technischer Ebene ein Verkaufssignal ausgelöst.

Verluste dürften noch nicht das Ende gesehen haben

Ein mögliche technische Turnaorund-Gelegenheit, der EMA200, wird mit den heutigen Abgaben endgültig gebrochen, sofern es zu keiner größeren Intraday-Erholung kommt. Damit geraten die Unterstützungen 363,80 EUR sowie 349,60 und 332 EUR in den Fokus. Bei 332 EUR handelt es sich um einen Kumulationssupport, da hier neben einer Horizontalunterstützung das 50 %-Fiboretracement der übergeordneten verläuft (164,20 - 502 EUR). Gute Chancen also, dass eine ausgedehnte Korrektur hier ein Ende finden könnte. Für kurzfristig agierende Trader ergibt sich damit ein spekulatives Short-Setup. Mit einer Absicherung in Höhe des EMA200 könnte der Short-Einstieg vorgenommen werden.

Kommt es jedoch zur Erholung, gelten Shorts bei Kursen über ≈420 EUR als unattraktiv. In diesem Fall zeigt sich die Aktie wieder in stabiler Verfassung und Long-Szenarien wären zu favorisieren.

Fazit: Während ein Abflachen der Corona-Pandemie viele Menschen begeistert, sorgt es bei Sartorius-Aktionären für Stirnrunzeln. Durch die zurückgelegte Performance und die Aussicht auf einen Rückgang der Aufträge wirkt die Aktie gegenwärtig wenig kaufenswert. Langfristig muss dies natürlich nicht gelten, doch auf kurze bis mittelfristige Sicht dürften die Shorties hier die Kurstreiber darstellen.

Sartorius - Aktie
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Sartorius AG (short)

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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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