Sarrazin: Griechenland muss notfalls Insolvenz anmelden
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Salzburg (BoerseGo.de) - Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin sieht keine Notwendigkeit über Hilfen für Griechenland nachzudenken. Notfalls will er das verschuldete Land in die Insolvenz gehen lassen. "Wir haben nicht im Entferntesten den Fall, dass man sagen könnte, Griechenland habe alle objektiven Möglichkeiten ausgeschöpft, um seinen Haushalt im Lauf der nächsten Jahre zu sanieren", sagte Sarrazin in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten". Wenn Griechenland seine Schulden nicht mehr refinanzieren kann, müsse das Land das tun, was jeder Schuldner tut - es meldet eben Insolvenz an. Dies wäre das richtige abschreckende Beispiel für alle übrigen potenzielle unsoliden Staaten, sagte Sarrazin.
Eine Gefahr für den Euro sieht er darin nicht. "Das hat mit dem Thema Währung nichts zu tun. Dass General Motors in die Insolvenz gegangen ist, hat den Dollar nicht beeinträchtigt. Wieso soll es den Euro beeinträchtigen, wenn Griechenland mit 300 Milliarden Euro insolvent geht?", sagte Sarrazin. Dann würde Griechenland mit seinen Gläubigern über Schuldverzicht oder Zinsaussetzungen verhandeln müssen. Das sei nicht die Sache der Staaten.
Unmittelbar bestehe für den Euro überhaupt keine Gefahr. "Wenn EU-Hilfe die einzige Sicherung ist, die wir dagegen haben, dass einzelne Länder eine dauerhafte unsolide Finanzpolitik und damit ein Übermaß an Schulden machen, dann ist das eine Gefahr, aus der unabsehbare Risken wachsen. Stellen wir uns vor, wir helfen jetzt Griechenland und dann läuft der Wirtschaftsaufschwung nicht so recht. In vier oder fünf Jahren hätte eine große Zahl der Euroländer Schuldenprobleme", so der Bundesbankvorstand. Dann würde ein Riesendruck auf die Europäische Zentralbank entstehen, die Geldpolitik so locker zu machen, dass man die Schulden auch mit Inflation abwenden kann.
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