Analyse
18:19 Uhr, 08.07.2014

SAMSUNG - Härterer Wettbewerb. Ist Samsungs Zeit vorbei ?!

Zerstören die schwachen Quartalszahlen das übergeordnet bullische Chartbild ? Um es vorwegzunehmen: Eine Korrektur ist möglich, das große Chartbild bleibt aber bullisch.

Erwähnte Instrumente

  • Samsung Electronics Co. Ltd. - WKN: 896360 - ISIN: US7960508882 - Kurs: 466,00 € (Frankfurt)

Der Wettbewerb zwischen den Smartphone- und Tabletherstellern verläuft aggressiv. In den lukrativen Markt drängen auch einige chinesische Anbieter wie beispielsweise Huawei. Die Gewinnmargen dürften demzufolge sinken.

Aktuelle Nachricht:

Seoul (BoerseGo.de) - Ein immer schärferer Wettbewerb bei Smartphones, die chinesische Billikonkurrenz und der starke südkoreanische Won - diese zwei Faktoren haben dem Technologieführer Samsung das zweite Quartal verhagelt. Der operative Gewinn aus den gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten in den Monaten April bis Juni sei um 24,5 Prozent auf 7,2 Billionen Won (umgerechnet rund 5,2 Milliarden Euro) eingebrochen, teilte das südkoreanische Unternehmen mit. Das ist das schlechteste Quartalsergebnis seit 2012. Der Rückgang wurde allgemein erwartet, doch blieb Samsung mit seiner Schätzung noch hinter den Prognosen des Markts zurück. Der Umsatz ging um 9,5 Prozent auf ca. 52 Billionen Won zurück. Der Absatz bei Smartphones sank Schätzungen zufolge signifikant. Auch beim Spitzenmodell Galaxy 5 musste Samsung im Vergleich zum Vorgängermodell offenbar schwächere Verkaufszahlen hinnehmen. Daran könne man ablesen, dass die Kundenloyalität zur Marke deutlich nachgelassen hat, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap den Experten Lee Min Hee von I'M Investment & Securities.

Von dem Konzern hieß es weiter: „Das Unternehmen registrierte eine Verlangsamung des Marktwachstums für Smartphones und zunehmende Konkurrenz im chinesischen und einigen europäischen Märkten“. Die Entwicklung habe zu höheren Lagerbeständen für Geräte im mittleren und unteren Preisbereich geführt. Außerdem sei im zweiten Quartal saisonbedingt die Nachfrage in China schwächer. Zusätzlich schwäche die Aufwertung der Landeswährung die Wettbewerbsposition der einheimischen Exporteure. Genauere Zahlen zum zweiten Quartal will Samsung zum Ende des Monats vorlegen.

Im laufenden dritten Quartal will das Unternehmen mit neuen Modellen gegensteuern und damit die Nachfrage anheizen. Wie Samsung weiter mitteilte, erwarte man dank der bevorstehenden neuen Smartphone-Palette „vorsichtig einen positiveren Ausblick für das dritte Quartal". Analysten fürchten hingegen, dass der Konzern auch von Juli bis September weniger verdienen könnte. Es wäre das vierte Quartal in Folge mit sinkenden Gewinnen. Experten rechnen damit, dass Samsung die Verkaufspreise für einfachere Smartphones senken muss, um Marktanteile zu verteidigen. Zudem könnte dem Konzern der US-Rivale Apple mit dem erwarteten Nachfolger seines iPhone 5 zusetzen.

Aktien von Samsung werden neben der koreanischen Börse auch in London und Frankfurt gehandelt. Ich unterziehe die in Frankfurt gelistete Samsung Aktie einer Chartbeschau.

Die Aktie von Samsung korrigiert seit Mitte 2012 oberhalb einer Unterstützung bei 415 Euro seitwärts. Ähnlich wie bei dem koreanischen Leitindex KOSPI interpretiere ich das übergeordnete große Chartbild positiv. Die enorme zeitliche Ausdehnung des Seitwärtskorrekturmusters spricht eher für einen Trendfortsetzungscharakter.

Bei 527 Euro ist die Aktie nach oben gedeckelt!

Das eigentliche große Signal entsteht aber erst, wenn der Kurs nachhaltig über 530 Euro ansteigen kann. S. gestrichelter blauer Prognosepfeil. Gelingt der Anstieg über 530 Euro, generiert dies ein mittel- bis langfristiges Kaufsignal mit einem wichtigen Etappen-Kursziel bei 690 Euro. und einem anschließenden Ziel bei 770 Euro. Unter 500 Euro kann sich die Seitwärtskorrektur vor allem auch zeitlich deutlich hinziehen. Rein technisch ist die Zeit Samsungs im Big Picture nicht vorbei. Ähnlich wie für den Kospi bewerte ich das große Chartbild von Samsung nach wie vor bullisch.

Ein Bruch der 415 Euro-Marke wäre negativ zu werten. Er könnte eine echte Marktbereinigung, den Übergang in einen Bärenmarkt oder aber nur ein kurzes Abholen der Stops einleiten. Leider Gottes läßt sich bei einem Bruch zentraler Unterstützungen in der Mehrzahl der Fälle im Vorfeld nicht einschätzen, ob es nur ein kurzes Abgreifen von Stops wird.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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