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11:59 Uhr, 23.06.2010

RWI erhöht seine Wachstumsprognose für 2010

Essen (BoerseGo.de) - Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI Essen) hat seine Prognose für das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland aktualisiert und rechnet nun für das laufende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9%, nachdem es im März noch von 1,4% ausgegangen war. Daraus resultiert für 2011 ebenfalls eine etwas höhere Prognose von 1,7%.

Als Ursache für die Neubewertung führen die Wirtschaftsforscher unter anderem eine spürbare Belebung der Konjunktur im Frühjahr an. Getragen werde der Aufschwung insbesondere von den Exporten, die von dem kräftigen Aufschwung des Welthandels sowie von der Abwertung des Euro profitierten.

Positive Signale gehen laut dem RWI auch von der Investitionstätigkeit aus. Die Ausrüstungsinvestitionen seien zuletzt leicht gestiegen, und die Bautätigkeit wurde durch das staatliche Konjunkturprogramm angeschoben, das erst in diesem Jahr seine volle Wirkung entfalten dürfte.

Sorgen bereitet den Wissenschaftlern hingegen weiterhin der Konsum. Die Inlandsnachfrage habe nur marginal zugenommen und bleibe demnach Schwachpunkt der Konjunktur. Bei verhaltenen Einkommenssteigerungen und einer etwas anziehenden Teuerung könnten die privaten Konsumausgaben voraussichtlich weiter leicht rückläufig sein, so die Prognose.

Für die Lage auf dem Arbeitsmarkt erwartet das RWI Essen weitere Verbesserungen. Zwar würden Unternehmen und der öffentliche Sektor ihren Personalbestand nur verhalten ausbauen. Aus demographischen Gründen sei dennoch mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu rechnen. Insgesamt ist dem Institut zufolge zu erwarten, dass die Arbeitslosenquote von 7,8% auf 7,4% im Durchschnitt des Jahres 2011 zurückgehen wird.

Die Lage der öffentlichen Haushalte in diesem Jahr wird nach Sicht des RWI weiter angespannt bleiben. Das Budgetdefizit sehen die Wissenschaftler im Bereich von -4,5 % in Relation zu BIP. Im kommenden Jahr sei aber aufgrund der Sparbemühungen und der konjunkturbedingt zunehmenden Einnahmen ein Rückgang der Defizitquote auf 3,7% zu erwarten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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