RWI erhöht seine Wachstumsprognose für 2010
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Essen (BoerseGo.de) - Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI Essen) hat seine Prognose für das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland aktualisiert und rechnet nun für das laufende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9%, nachdem es im März noch von 1,4% ausgegangen war. Daraus resultiert für 2011 ebenfalls eine etwas höhere Prognose von 1,7%.
Als Ursache für die Neubewertung führen die Wirtschaftsforscher unter anderem eine spürbare Belebung der Konjunktur im Frühjahr an. Getragen werde der Aufschwung insbesondere von den Exporten, die von dem kräftigen Aufschwung des Welthandels sowie von der Abwertung des Euro profitierten.
Positive Signale gehen laut dem RWI auch von der Investitionstätigkeit aus. Die Ausrüstungsinvestitionen seien zuletzt leicht gestiegen, und die Bautätigkeit wurde durch das staatliche Konjunkturprogramm angeschoben, das erst in diesem Jahr seine volle Wirkung entfalten dürfte.
Sorgen bereitet den Wissenschaftlern hingegen weiterhin der Konsum. Die Inlandsnachfrage habe nur marginal zugenommen und bleibe demnach Schwachpunkt der Konjunktur. Bei verhaltenen Einkommenssteigerungen und einer etwas anziehenden Teuerung könnten die privaten Konsumausgaben voraussichtlich weiter leicht rückläufig sein, so die Prognose.
Für die Lage auf dem Arbeitsmarkt erwartet das RWI Essen weitere Verbesserungen. Zwar würden Unternehmen und der öffentliche Sektor ihren Personalbestand nur verhalten ausbauen. Aus demographischen Gründen sei dennoch mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu rechnen. Insgesamt ist dem Institut zufolge zu erwarten, dass die Arbeitslosenquote von 7,8% auf 7,4% im Durchschnitt des Jahres 2011 zurückgehen wird.
Die Lage der öffentlichen Haushalte in diesem Jahr wird nach Sicht des RWI weiter angespannt bleiben. Das Budgetdefizit sehen die Wissenschaftler im Bereich von -4,5 % in Relation zu BIP. Im kommenden Jahr sei aber aufgrund der Sparbemühungen und der konjunkturbedingt zunehmenden Einnahmen ein Rückgang der Defizitquote auf 3,7% zu erwarten.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.