RWE - War 2022 ein Ausnahmejahr?
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- RWE AG - WKN: 703712 - ISIN: DE0007037129 - Kurs: 42,750 € (XETRA)
Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen, die sich bei vorläufigen Zahlen vor allem auf den Umsatz fokussieren und sich bei den Ergebniskennziffern eher bedeckt halten, ist es bei RWE genau andersherum. Umsatzzahlen sucht man in der Ad-hoc-Mitteilung vergeblich, dafür wird ausführlich auf das Ergebnis eingegangen – und bekanntlich ist ja wichtig, was unter dem Strich steht.
Zweimal haben die Essener im vergangenen Jahr ihre Prognose angehoben, um diese dann noch zu übertreffen. Das bereinigte Konzern-EBITDA stieg demzufolge um über 72 Prozent auf 6,31 (Vorjahr 3,65) Mrd. EUR. Die Prognosespanne lag hingegen „nur“ bei 5,0 bis 5,5 Mrd. EUR. Im Kerngeschäft – also ohne den Bereich Kohle/Atomkraft – wurde das EBITDA sogar auf 5,56 (VJ 2,76) Mrd. EUR verdoppelt! Das Unternehmen war von 4,3 bis 4,8 Mrd. EUR ausgegangen.
Das bereinigte Nettoergebnis stieg um über 100 Prozent auf 3,23 (VJ 1,55) Mrd. EUR und lag natürlich ebenfalls deutlich über der Firmenprognose von 2,1 bis 2,6 Mrd. EUR. Die Dividende soll trotzdem nur auf dem Vorjahresniveau von 0,90 Euro je RWE-Aktie bleiben.
Dies kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass sich die Gewinndynamik in diesem Geschäftsjahr abkühlt. Zudem stehen die Energiekonzerne vor großen Investitionen, um die Energiewende aktiv mitzugestalten. RWE investierte im vergangenen Jahr 4,4 (2,9) Mrd. EUR.
Der starke Ergebnisanstieg lag vor allem an der positiven Entwicklung in den beiden Geschäftsfeldern Wasser/Biomasse/Gas und Energiehandel. Bei Wasser/Biomasse/Gas verdreifachte sich das bereinigte EBITDA auf 2,37 (VJ 0,73) Mrd. EUR, was an gestiegenen Erzeugungsmargen und an höheren Erträgen aus dem kurzfristigen Kraftwerkseinsatz lag. Der Energiehandel erzielte ein Ergebnis in Höhe von 1,16 (VJ 0,77) Mrd. EUR.
Der Bereich Onshore Wind/Solar profitierte von den günstigen Windverhältnissen und dem weiteren Ausbau der Kraftwerkskapazitäten. Das EBITDA vervielfachte sich zwar auf 827 (VJ 258) Mio. EUR, lag aber dennoch unter der Prognose von 0,9 bis 1,1 Mrd. EUR. Im Segment Offshore Wind wurde mit 1,41 (VJ 1,11) Mrd. EUR der untere Rand der erwarteten Spanne von 1,35 bis 1,60 Mrd. EUR erreicht.
Fazit: Dass RWE ein sehr gutes Geschäftsjahr hinlegen würde, war erwartet worden. Dass das Ergebnis aber so hoch ausfallen wird, hat dann doch positiv überrascht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich das im laufenden Jahr so nicht fortsetzen wird, da das Energiegeschäft ja auch ein Politikum ist und man nicht so richtig einschätzen kann, was künftig an Regulatorik auf die Unternehmen der Branche noch zukommt. Die Analysten zeigen sich auch eher skeptisch und gehen für 2023 und 2024 von sinkenden Gewinnen aus.
Jahr | 2022e* | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 25,08 | 28,83 | 28,42 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 4,70 | 3,56 | 2,99 |
KGV | 9 | 12 | 14 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,90 | 0,92 | 0,95 |
Dividendenrendite | 2,11 % | 2,13 % | 2,20 % |
*e = erwartet |
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