RWE – Anhaltende Unsicherheiten belasten das Geschäftsmodell
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Das überraschende Gerichtsurteil hat für starke Verwirrung gesorgt. Die Aktie brach am selben Tag um über 8 % ein. Die anhaltende Rechtsunsicherheit birgt zusätzliche politische Risiken. Laut Informationen des Spiegels erwägt der Energiekonzern die Förderung im Braunkohletagebau Hambach um mehr als ein Drittel zurückzufahren. "In einer ersten Bewertung haben wir Minderförderleistungen von etwa 10 bis 15 Mio Tonnen Braunkohle jährlich unterstellt", erläuterte der Sprecher. Eigentlich wurden im Tagebau jährlich ca. 40 Mio Tonnen Kohle gefördert. Der Konzern rechnet nun mit einem Rückgang der Fördermenge von 25 bis 38 %. Die Stromerzeugung im nahegelegenen Kraftwerk könnte infolgedessen um 9 bis 13 Terawattstunden zurückgehen, so der RWE-Sprecher. Diese Situation dürfte auch die Gewinnentwicklung des Versorgers belasten.
Die Drosslung des freigegebenen Gebiets hängt mit dem Prozedere der Kohleförderung zusammen. Diese wird nämlich stufenförmig in mehreren Treppenabsätzen gefördert und bei einem Stopp des obersten Baggers kommen auch alle darunterliegenden Bagger zum Stehen, da sonst die Abbruchkante zu steil wird und somit die Gefahr von Erdrutschen steigt. Der RWE-Sprecher schätzt, dass Ende 2019 die Bagger auf der obersten Sohle des Hambacher Tagebaus zum Stillstand kommen. "In der Folge werden die Bagger dann wie bei einem Dominoeffekt auf den tieferen Sohlen auflaufen und schließlich keine Kohle mehr fördern können."
Charttechnische Betrachtung
Der Chart der RWE-Aktie ist schwer angeschlagen. Das Gap bei 18,04 EUR wurde im gestrigen Handel geschlossen. Es bestehen meines Erachtens nach nun zwei Möglichkeiten:
- Es startet eine Gegenbewegung bis zur Gap-Oberkante bei 19,06 EUR
- oder die Aktie rutscht weiter in Richtung 17,28 EUR und darunter 16,49 EUR ab, dort befinden sich aus charttechnischer Sicht die nächsten Unterstützungen.
Ich halte letztere Variante aufgrund des ohnehin schwachen Marktumfelds für wahrscheinlicher. Die Aktie verlor zwar bereits mehr als 11 % seit Bekanntwerden des Rodungsstopps, aber die anhaltende Unsicherheit, der Imageschaden und das steigende Zinsniveau dürften das kapitalintensive Geschäftsmodell weiter belasten und somit auch bei der Aktie für Verkaufsdruck sorgen. Prozyklische Anleger sollten die Aktie deshalb meiden.
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