RWE – 2022 war ein Ausnahmejahr, das sich so schnell nicht wiederholt
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- RWE AG - WKN: 703712 - ISIN: DE0007037129 - Kurs: 38,380 € (XETRA)
Das bereinigte EBITDA im Kerngeschäft stieg 2022 deutlich auf 5,56 (Vorjahr 2,76) Mrd. EUR. Unter Hinzurechnung des bereinigten EBITDA aus dem Geschäftsfeld Kohle/Kernenergie in Höhe von 0,75 (VJ 0,89) Mio. EUR stieg das bereinigte Konzern-EBITDA auf 6,31 (VJ 3,65) Mrd. EUR. Damit wurde der Prognosewert von 5,0 bis 5,5 Mrd. EUR übertroffen.
Im Segment Offshore Wind ging das bereinigte EBITDA auf 1,41 (VJ 1,11) Mrd. EUR nach oben. Neben der Inbetriebnahme neuer Kapazitäten wirkte sich auch das über dem Vorjahresniveau liegende Windaufkommen positiv aus, welches jedoch unter dem langjährigen Durchschnitt lag.
Der Geschäftsbereich Onshore Wind/Solar steuerte 0,83 (VJ 0,26) Mrd. EUR zum bereinigten EBITDA bei. RWE profitierte dabei vom durchgeführten Kapazitätsausbau und von den verbesserten Windverhältnissen.
Bei Wasser/Biomasse/Gas war eine Verbesserung des EBITDA auf 2,37 (VJ 0,73) Mrd. EUR zu verzeichnen, was vor allem an höheren Erzeugungsmargen lag. Das Handelsgeschäft profitierte von den hohen Preisen, was zu einem Anstieg des EBITDA auf 1,16 (VJ 0,77) Mrd. EUR führte.
Das bereinigte EBIT und auch das bereinigte Nettoergebnis stiegen jeweils um mehr als das Doppelte auf 4,57 (VJ 2,19) Mrd. EUR bzw. 3,32 (VJ 1,55) Mrd. EUR. Das Ergebnis je Aktie machte einen Sprung auf 3,93 (VJ 1,07) Euro. Die Dividende soll jedoch bei unveränderten 0,90 Euro je Aktie bleiben. Im kommenden Jahr wird dann allerdings eine Erhöhung auf 1,0 Euro in Aussicht gestellt.
Hohe Investitionen in die Erneuerbaren
Da bei RWE alles auf den Aufbau einer klimaneutralen Energieversorgung ausgerichtet ist, wurden im letzten Geschäftsjahr die Investitionen um rund 50 Prozent auf 4,4 Mrd. EUR erhöht und 2,4 Gigawatt an neuen Kapazitäten in Betrieb genommen. Derzeit befinden sich weitere Anlagen mit einer Leistung von 6 Gigawatt im Bau. RWE sieht sich selbst als einen Treiber der Energiewende, da in allen Kernregionen inzwischen eine führende Position erreicht worden ist. Durch den Zukauf von Con Edison Clean Energy Business wurde RWE nach eigener Aussage zu einem führenden Unternehmen für Erneuerbare Energien in den USA.
Deutlich verbessert haben sich zum Jahresende 2022 die Bilanzrelationen. Das Nettoguthaben vervielfachte sich auf 1,63 (VJ 0,36) Mrd. EUR und die Eigenkapitalquote stieg um 9,2 Prozentpunkte auf 21,1 Prozent.
Vorsichtiger Ausblick für 2023
Für das laufende Geschäftsjahr wird davon ausgegangen, dass sich das Geschäft mit Solar- und Windenergie zwar verbessert, da mit einer Normalisierung des Windaufkommens gerechnet wird. Dies wird aber nicht ausreichen, um die erwarteten Rückgänge in den anderen Segmenten zu kompensieren. So lassen sich die außerordentlich hohen Erträge aus der kurzfristigen Optimierung des Kraftwerkseinsatzes und aus dem Energiehandel in diesem Jahr nicht wiederholen. Außerdem rechnet das Unternehmen damit, dass die politisch verordneten Gewinnabschöpfungen das Ergebnis belasten werden. Alles in allem prognostiziert RWE für 2023 ein bereinigtes Konzern-EBITDA zwischen 5,8 und 6,4 Mrd. EUR und ein bereinigtes Nettoergebnis von 2,2 bis 2,7 Mrd. EUR.
Fazit: 2022 war für Energieversorger ein Ausnahmejahr, das sich vermutlich nicht so bald wiederholen lässt. Nun ist eine Rückkehr zur Normalität angesagt. Die RWE-Aktie halte ich auf dem aktuellen Niveau für eine gute Halteposition.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 38,37 | 41,78 | 32,68 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,93 | 3,45 | 2,82 |
KGV | 10 | 11 | 14 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,90 | 1,00 | 1,00 |
Dividendenrendite | 2,34 % | 2,61 % | 2,61 % |
*e = erwartet |
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