Russland - zerrissen zwischen Ost und West
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach dem Zusammenbruch der ehemaligen Sowjetunion hatten sich russische Staatslenker vermehrt dem Westen zugewandt und versucht, sich zu integrieren. Doch bereits im Jahr 2007 hatte Präsident Putin in der Rede zu seiner Amtseinführung die amerikanische Vorherrschaft und das einseitige westliche Machtgefüge angeprangert, wie Jacques Blot, französischer Botschafter a. D., in einem aktuellen Marktausblick der französischen Fondsgesellschaft Convictions Asset Management schreibt.
Russland versteht sich Blot zufolge als aktiver Machtspieler, der durch das Ausbeuten seiner sibirischen Energieressourcen Allianzen und Kooperationen mit Schwellenländern eingeht, um auf asiatischer Ebene zu einer Weltmacht heranzuwachsen. Seit der Krise in der Ukraine und den wirtschaftlichen Sanktionen versuche Präsident Putin verstärkt Allianzen mit Asien und den Schwellenländern zu stärken, ohne unter die Fuchtel Chinas zu geraten. Er habe angesichts der jetzigen Übereinkunft mit der EU allerdings keine andere Alternative als der Region Rohstoffe zu liefern, so Blot, der Convictions seit Jahren regelmäßig beratend zur Seite steht.
Eine Zuwendung nach Asien hin scheine schwierig, auch wenn Russland strategische Partner im asiatischen Raum gewinnen möchte, heißt es weiter. „Es wird keine Rückkehr zu einem kalten Krieg geben, sondern eine zunehmend traditionelle Geopolitik, die ein Gleichgewicht von Einflusszonen schafft und von vermehrten Risiken, Spannungen und Krisen geprägt sein wird“, so Blot.
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