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14:34 Uhr, 03.09.2008

Russland via ETFs spielen

In den vergangenen Jahren hat der russische Aktienmarkt den Anlegern hohe Renditen ermöglicht. Durch die Kaukasuskrise und die Anerkennung der abtrünnigen georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien durch die russische Regierung sind die Kurse jedoch zeitweise um mehr als sechs Prozent eingebrochen. Die Anleger reagieren verunsichert und fragen sich, ob ihr Investment in den russischen Markt noch sicher ist. "Seit Beginn des Georgienkrieges haben Anleger Schätzungen zufolge insgesamt zwischen 10 und 20 Milliarden US-Dollar aus Russland abgezogen. Die Kurse der Aktien haben einen Tiefstand erreicht", sagt Thomas Meyer zu Drewer, der das ETF-Geschäft von Lyxor Asset Management in Deutschland und Österreich leitet. Ablesen lässt sich diese Entwicklung am DJ RusIndex Titan 10. Der Index, der die zehn liquidesten und größten Blue-Chip-Werte Russlands umfasst, stieg in den vergangenen drei Jahren bis Ende 2007 um rund 259 Prozent. Die Subprime- und die aktuelle Kaukasuskrise führten zu einer Korrektur im Index, so dass sich die Drei-Jahres-Performance sich momentan auf rund 232 Prozent beläuft. "Die jüngsten Korrekturen führten zu günstigen Einstiegskursen. Die Anleger beginnen wieder in den russischen Markt zu investieren", sagt Meyer zu Drewer.

Ausschlaggebend dafür sind die langfristig positiven Marktprognosen für Russland. "Die russische Regierung hat dank hoher Devisenreserven (597 Milliarden US-Dollar, Stand: 01. August 2008) eine komfortable externe Liquidität, um Finanzschocks vorübergehend abzufedern. Weiterhin stützen die Rohstoffexporte, die weiterhin zunehmen werden, und die Binnennachfrage das russische Wirtschaftswachstum", sagt Michael Hüther vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. "Dies macht den russischen Markt für Investoren auf lange Sicht interessant." Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält zudem für 2008 ein russisches Wirtschaftswachstum zwischen fünf und sechs Prozent für möglich, was damit deutlich über dem Wachstum westlicher Industrienationen liegt.

Lyxor Asset Management ermöglicht Anlegern mit dem Lyxor ETF Russia von den positiven Marktaussichten zu profitieren. Referenzindex des Lyxor ETFs ist der DJ RusIndex Titans 10. Darin sind Energiewerte wie Lukoil derzeit mit 49,30 Prozent* am stärksten gewichtet. Aktien von Unternehmen, die ihren Umsatz hauptsächlich mit der Förderung und dem Handel von Grundstoffen wie Nickel und Palladium erzielen, haben einen Anteil von 15,32 Prozent*. Das größte Land der Erde verdankt sein Wirtschaftswachstum vor allem seinem Rohstoffreichtum. Russland verfügt über die weltweit größten Vorkommen an Öl, Gas und Nickel. In den Permafrostböden Sibiriens lagern Bestände, deren Volumen noch nicht geschätzt werden kann. Hinter den Energie- und Rohstoffwerten setzt sich der Index zudem aus Aktien von Unternehmen aus der Finanz- (14,73 Prozent*) und der Telekommunikationsbranche (10,02 Prozent*) zusammen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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