Fundamentale Nachricht
12:05 Uhr, 30.06.2014

Russland setzt Signal gegen die Herrschaft des „Petro-Dollars"

Nach China hat mit dem 400-Milliarden-Dollar-Gasvertrag Angelika Millendorfer von Raiffeisen Capital Management zufolge nun auch Russland erste signifikante Schritte gegen die Herrschaft des „Petro-Dollars“ eingeleitet.

Wien (BoerseGo.de) - Die leichte Entspannung in der Ukraine-Krise und der Durchbruch beim 400-Milliarden-Dollar-Gasvertrag mit China beflügelt Anleihen, Aktien und Währung. Beim Mega-Gasvertrag umgehen beide Länder den US-Dollar als Abwicklungswährung. Russland hat klar signalisiert, dass dies ein Modell für künftige Verträge mit anderen Staaten sein könnte, beispielsweise dem Iran oder Japan, wie Angelika Millendorfer im aktuellen Kapitalmarktbericht zu den globalen Emerging Markets von Raiffeisen Capital Management schreibt.

Nach China setze damit nun auch Russland erste signifikante Schritte gegen die bislang weitgehend unumschränkte Herrschaft des „Petro-Dollars“ in der Weltwirtschaft, heißt es weiter. „Der Aktienmarkt quittierte all diese Entwicklungen mit einer kräftigen Erholung. Trotz der langfristig teilweise sehr attraktiven Bewertungen ist eine weitere durchgreifende Erholung des Aktienmarktes aber wohl nur dann zu erwarten, wenn es zu einer Konfliktbeilegung zwischen Russland und dem Westen und/oder zu einer deutlichen Konjunkturbelebung kommt. Die zwei Zinsanhebungen (von 5,5 Prozent auf aktuell 7,5 Prozent) im März bzw. April, um den Rubel zu unterstützen, dürften wohl vorerst bestehen bleiben, auch wenn der Notenbank angesichts der schwächeren Konjunktur ein tieferes Zinsniveau sicherlich lieber wäre“, so Millendorfer.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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