Kommentar
09:00 Uhr, 10.09.2008

Russland-Investment mit Garantie und Vola-Optimierung

„Schreck lass nach“, möchte man am russischen Aktienmarkt fast meinen, angesichts der drastischen Kursverluste des RTS (Russian Traded System) Index von rund 40 Prozent seit seinem Rekordstand bei 2498 Punkten am 19. Mai dieses Jahres. Doch seitdem ist viel passiert: Die Korrektur am Ölmarkt, der Zwist um das Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP und die Vorwürfe von Premierminister Wladimir Putin gegenüber dem Stahlkonzern Mechel, sowie die Sorge um die inzwischen auf enorme 14,7 Prozent gestiegene Inflation. Das Fass zum Überlaufen brachte aber erst die sogenannte Kaukasuskrise mit der Anerkennung der Unabhängigkeit der beiden abtrünnigen georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien durch den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew Ende August, was das Verhältnis mit dem Westen einer schon wieder längst vergessenen Belastungsprobe unterzog und schon fast an eine neue „Eiszeit“ erinnerte. Kein Wunder, dass seitdem scharenweise Anleger mit ihrem Kapital das Land verlassen. So soll es seit Beginn des Georgienkonflikts schon zu Abflüssen von zehn bis zwanzig Mrd. US-Dollar gekommen sein.

Damit hat es nun auch noch den letzten der vier hochgehandelten BRIC-Staaten „erwischt“ und das umso stärker und überraschender, nachdem noch vor nicht allzu langer Zeit Investments in Mütterchen Russlands Rohstofftitel aus Gründen des Inflationsausgleichs gesucht waren. Inzwischen ist der Markt speziell gegenüber den anderen großen Schwellenländern mit einem 2008er KGV von rund neun schon wieder fast „unverschämt günstig“ und auch das für dieses Jahr prognostizierte Wachstum von rund acht Prozent kann sich durchaus sehen lassen. Zudem verfügt man dank der riesigen Rohstoffexporte über hohe Finanz- und Devisenreserven, die in immer gigantischere Infrastrukturprojekte wandern, sowie einen zusehends wohlhabenden Mittelstand, der die Binnennachfrage antreibt. Neben dieser interessanten fundamentalen Situation, gibt die aktuelle politische Krise Investoren auf der anderen Seite natürlich einige Rätsel auf, so dass sich die Frage nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt nicht so einfach beantworten lässt.

Die passende Antwort darauf heißt bei der DWS GO ganz kurz und bündig: „RussiaX“, ein nicht ganz leicht auszusprechender Name, hinter dem wiederum das neue MaX-Index-Konzept steht, das sich durch eine angestrebte konstante Zielvolatilität auszeichnet, die im Falle der hier vorgestellten „Conservative“-Variante bei etwa 15 Prozent liegt. Dafür sorgt ein dynamischer Allokationsmechanismus, der je nach Marktlage zwischen einer stabilisierenden Geldmarkt- und der eigentlichen Aktienkomponente bestehend aus dem hauseigenen Fonds DWS Russia, jederzeit umschichten kann. Die Wahl dieses Fonds als Basiswert bringt den zusätzlichen Vorteil mit sich, dass die ansonsten bei marktkapitalisierungsgewichteten russischen Indices vorhandene starke Übergewichtung des Rohstoff- und Energiesektors hier weniger stark ausgeprägt ist und aktuell nur etwa 30 Prozent beträgt. So ist es möglich, neben großen auch mittlere und kleinere Werte mit einer guten Marktstellung ins Portfolio aufzunehmen, was den größten in Deutschland zugelassenen Russlandfonds seit seiner Auflage 2002 immerhin ein Plus von über 240 Prozent bescherte. Wegen des beschriebenen nicht ganz risikolosen Marktumfeldes schickt die DWS GO den RussiaX trotz seines Optimierungskonzeptes allerdings nicht ganz ohne Schutzvorrichtung ins Feld. So wird der Index bei dem aktuell in Zeichnung befindlichen Zertifikat noch durch eine Garantie-Struktur ergänzt, die dem Anleger zum Laufzeitende nach fünf Jahren die Rückzahlung des Nennbetrages zu 100 Prozent zusichert, egal wie sich der russische Markt bis dahin entwickeln sollte. Ebenfalls mit indikativ 100 Prozent gibt der Emittent bei dem Produkt die Beteiligungsquote an steigenden Indexständen an, bei der auf eine weiter glättende Durchschnittsbildung verzichtet wird.

Der Börse Go Tipp:

Die MaX-Indexreihe hat mit dem RussiaX ein weiteres „Familienmitglied“ bekommen, das sich in der vorliegenden Form speziell für sicherheitsbewusste Anleger eignet, die das Thema Russland mit einem zusätzlichen Kapitalschutz-Mechanismus auf eine etwas innovativere Weise spielen möchten. Dabei dürfte die konservative Volatilitätssteuerung am Ende aber zu Lasten der Rendite eines Direktinvestments gehen.

DWS GO RussiaX Garant Zertifikat

Emittent/WKN:

DWS GO / DWS0KG

Laufzeit:

15.10.2013

Preis: (in Zeichnung: 08.09.08-02.10.08)

Ausgabepreis: 100 € / 2 € Agio

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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