Russische Aktien noch immer unterbewertet
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Urs Antonioli, Portfoliomanager des Fonds UBS Equity Russia hält russische Aktien noch immer für unterbewertet. Das aktuelle Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) am russischen Aktienmarkt betrage derzeit 6,9. Das entspreche einem Abschlag von 64 Prozent im Vergleich zu den globalen Schwellenländern, erklärt der Anlagestratege in einem Marktkommentar. Das KGV sei damit selbst für diesen Markt niedrig. Das damit verbundene große Aufwärtspotenzial habe in den zurückliegenden Quartalen bereits verstärkt Anleger angezogen. Seit September 2010 habe der dortige Aktienmarkt rund 40 Prozent zugelegt. Die russische Börse verfügt nach Einschätzung von Antonioli über weiteres Aufwärtspotenzial.
Der Experte erwartet, dass die Perspektiven vor allem für russische Öl- und Gas-Konzerne langfristig positiv bleiben werden. Zum einen würden die Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten für eine Umschichtung von Kapital in ölexportierende Länder wie beispielsweise Russland sorgen. Zum anderen werde die Nachfrage nach Flüssigerdgas in Folge der Reaktorkatastrophe in Japan voraussichtlich steigen. "Die größere Nachfrage führt bereits jetzt zu höheren Spot-Preisen am europäischen Gasmarkt", sagt der Experte. Am Spotmarkt werden Rohstoffe zur Lieferung innerhalb von zwei Börsentagen gehandelt, anders als am Terminmarkt, auf dem Kontrakte für einen späteren Liefertermin gehandelt werden. Einer der größten Nutznießer dieser Entwicklung seien die russischen Gasunternehmen.
Aber auch der Ölpreis werde vermutlich weiter stark bleiben, da die Japaner die fehlende Kernenergie durch fossile Energieträger ersetzen müssten. Außerdem werde die globale Diskussion um Nuklearenergie voraussichtlich dazu führen, dass fossile Energieträger in der näheren Zukunft wieder eine wichtigere Rolle spielten. "Die Veränderungen in der Energiepolitik werden auch einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Öl- und Gaspreises haben", sagt der Fondsmanager.
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