Rürup sieht Deutschland als Profiteur der Krise
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Hannover (BoerseGo.de) - Prof. Dr. Bert Rürup, der bis Ende Februar amtierende Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, ist überzeugt, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt aus der andauernden Weltwirtschaftskrise hervorgehen wird. Gleichzeitig warnt er aber vor einem dauerhaften Schuldenmachen.
In einem Interview gegenüber dem Magazin "Finanzplaner" rät der bisherige Chefberater der Bundesregierung der Politik, für die jetzt eingeleiteten Konjunktur stützenden Maßnahmen nur temporär die Schulden zu erhöhen. "Auf keinen Fall sollte die gegenwärtige Lage als Alibi missbraucht werden, um den dauerhaften Konsolidierungskurs zu verlassen", so Bert Rürup, der künftig Europas größten unabhängigen Finanzdienstleister, AWD, berät.
Von der Idee, einen Rettungsschirm auch für Unternehmen der Realwirtschaft zu spannen, hält der Wirtschaftsprofessor nur bedingt etwas: "Solange die Kreditvergabe der Banken und Teile des Kapitalmarktes nicht richtig funktionieren, ist das als Überbrückungsmaßnahme hinnehmbar, aber eine Dauerlösung ist es nicht."
Rürup ist überzeugt, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland heute besser denn je aufgestellt sei. "Durch die Steuerreformen der letzten Jahre ist der Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiver geworden." Der Arbeitsmarkt sei flexibler geworden. Die Unternehmen hätten ihre Organisationsstrukturen verschlankt und ihre Bilanzen konsolidiert, sprich den Verschuldungsgrad reduziert, wird Rürup zitiert.
Rürup hält "die deutsche Industrie für die leistungsfähigste der Welt." "Das wird uns nicht nur bei der Bewältigung der Schwächephase helfen. Bei einem Anziehen der Weltkonjunktur werden wir davon mehr als andere Volkswirtschaften profitieren."
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