Fundamentale Nachricht
10:35 Uhr, 13.01.2016

Rücksetzer kaufen? Erholungen verkaufen!

Sieben Jahre lang war es eine gute Strategie, Rücksetzer am Aktienmarkt für den Einstieg zu nutzen. Doch jetzt gibt es eine bessere Strategie, meint die US-Großbank J.P. Morgan.

Erwähnte Instrumente

Die US-Großbank J.P. Morgan hält es nicht mehr für eine gute Strategie, Rücksetzer am Aktienmarkt für den Einstieg zu nutzen.

"Wir waren für relativ lange Zeit positiv gestimmt für Aktien", sagte J.P. Morgan-Experte Mislav Matejka in einem Interview mit dem Finanzsender CNBC. Bisher habe man geraten, jeden Rücksetzer am Aktienmarkt für den Einstieg zu nutzen. "Doch wir denken, dass diese Charakteristik nun strukturell zum Ende kommt. Stattdessen dürfte gelten, dass man jede Rally zum Verkauf nutzen sollte."

Nach Einschätzung von J.P. Morgan gab es für die Kursgewinne in den vergangenen Jahren drei große Treiber:

  • Anstieg der Gewinnmargen
  • lockere Geldpolitik der Fed
  • (schuldenfinanzierte) Aktienrückkäufe der Unternehmen

Diese drei Faktoren seien nun aber "am Ende", so Matejka. "Nach meiner Einschätzung werden die Märkte in 12 oder 24 Monaten tiefer stehen als heute."

Auch zyklische Effekte sprechen laut Matejka für ein Ende des Bullenmarktes bei Aktien. So habe seit dem zweiten Weltkrieg jede Hausse eine maximale Dauer von fünf bis sieben Jahre gehabt.

Die Strategie, kurzfristige Erholungen für den Verkauf zu nutzen, hätte im DAX seit April 2015 bereits sehr gut funktioniert, wie der folgende Chart zeigt. Natürlich hängt der genaue Erfolg der Strategie davon ab, wie Erholungen definiert werden.

DAX: Kurzfristige Erholungen für den Verkauf nutzen?
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10 Kommentare

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  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    China ist nicht wirklich angeschlagen

    auszugsweise Zitat von Hr Hellmeyer

    Zum Thema china sinkender Produktionsindex.:

    ...China baut die Ökonomie um. Das war auch vom Westen gefordert. Dieser Umbau forciert den Sektor Dienstleistung gegenüber dem Sektor Produktion. Kein Land der Welt hat in der Historie der Industrienationen in den letzten 10 Jahren einen so sportlichen Erfolg in dieser Neuausrichtung zu verzeichnen gehabt.In der Tat waren die Indices enttäuschend. Das galt allen voran für den Rückgang des Produktionsindex von 48,6 auf 48,2 Punkte. Die offiziellen Indikatoren verzeichneten dagegen Anstiege, die zu den aktuellen harten Konjunkturdaten passen. Insbesondere der Dienstleistungsindex markierte mit 54,4 nach 53,6 Punkten den höchsten Wert seit August 2014. Zuletzt nahm die Industrieproduktion auf mehr als 6% Wachstum zu und Einzelhandelsumsätze stiegen um 11,2% nach 10,5% per Mitte 2015.

    ..

    ...stellt sich die Frage, ob Analysten und Marktteilnehmer die Prozentrechnung beherrschen. Fakt ist, dass selbst 6,5% Wachstum in China per 2016 (Plangröße des aktuellen 5 Jahresplans bis 2020) eine größere realwirtschaftliche Nachfrageausweitung darstellen als 10% vor fünf Jahren. Sprachen die Kollegen vor fünf Jahren von Überhitzungsgefahren in China reden sie nun von Unterkühlungsgefahren. Wo ist hier die intellektuelle Konsequenz? ...

    Prognose Wirtschaftswachstum China für 2015=7%. Ist: 6,9%!!! davon können alle anderen Nationen nur träumen!

    Zb USA: Prognose 3%, IST 2%. weiter im Hellmeyer Text:

    ....Nicht nur chinesische Einkaufsmanagerindices wurden am 4. Januar veröffentlicht, sondern auch der normalerweise stark beachtete US-Einkaufsmanagerindex des Institute of Supply Management für den Sektor Produktion. Dieser Index brach völlig unerwartet auf 48,2 Punkte ein und markierte den tiefsten Stand seit 2009! Mit Werten unter 50 Punkten wird hier tatsächlich Rezession in diesem Sektor der US-Wirtschaft signalisiert. Dieses Thema wurde nahezu vollständig vom Markt als Auslöser der schwachen Aktienmärkte ausgeblendet, wie bereits die US-Konjunkturschwäche per 2015. Wie viele deutsche Wirtschaftsmedien haben am 4. und 5. Januar 2016 über den US-ISM-Index berichtet? ....

    Fazit.

    Ich sage mal "selektive Wahrnehmung". Der Schuldige am schwachen Marktstart wird mit China ausgemacht, was nur einen überbewerten Aktienmarkt hat, aber wirtschaftlich top da steht) und nicht die USA selbst, die anscheinend ernsthafte Probleme hat.

    Der baltic dry index mit seinen historischen Tiefständen hingegen zeigt eine klare weltweite Konjunkturabkühlung an. Also unabhängig ob in China mehr als ein Aktien-Sack umfällt (was für die deutschen Auto- und Maschinenbauer schon ein Thema ist) oder nicht, muss man derzeit tatsächlich auf der Hut sein, was die westlichen Indizes betrifft.

    Wir werden sehen, wo die Monatskerzen Ende Januar stehen. Bislang hält im Dax die US 9800 auf Tages-Kerzenkörper basis

    14:12 Uhr, 13.01.2016
  • game_over
    game_over

    Gründe für höhere und tiefere Kurse:

    - China

    - Brent

    - Notenbanken

    Je nach Gusto für seine präferierte Richtung als Begründung nehmen.

    13:31 Uhr, 13.01.2016
  • J.I.
    J.I.

    Wehe die Kurse stehen am Endes des Jahres wieder über 12.000, dann dürften sich viele Kleinaktionäre über diesen Rat sehr ärgern....

    12:49 Uhr, 13.01.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Mich würde mal interessieren wie die Herren zu dieser Aussage kommen. Man kann noch nicht mal die nächsten Minuten der Börse voraussasgen, wie dann ein ganzes Jahr? Horden von Analysten lassen jeden Tag tausende Wirtschaftsdaten durch die Rechner laufen und heraus kommt doch nicht mehr als das eine Wettervorhersage auch bringt. Nicht mal bei der Finanzkrise wurde ein belastbare Prognose getroffen vorher. Gefühl geht es eher abwärtss, das ist richtig, Deutschland fliegt uns grad um die Ohren und der Rest der Welt hat auch Fieber. Aber... "Kurse klettern an den Mauern der Angst empor!", wenn es schon so schlecht ist kann es ja nur noch besser werden.

    11:13 Uhr, 13.01.2016
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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