Rohstoffe: Steht der Turnaround vor der Tür?
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Erwähnte Instrumente
- NickelKursstand: 11.575,00 $/Tonne (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- US Dollar Index FuturesKursstand: 97,37 Punkte (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Nickel - WKN: 720322 - ISIN: XC0007203224 - Kurs: 11.575,00 $/Tonne (Deutsche Bank Indikation)
- US Dollar Index Futures - Kurs: 97,37 Punkte (JFD Brokers)
- Kupfer - WKN: 720321 - ISIN: XC0007203216 - Kurs: 5.594,00 $/Tonne (Deutsche Bank Indikation)
- Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.147,53 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
Jeder Trend ist irgendwann einmal beendet. Auf einen Trendwechsel warten Anleger bei Energierohstoffen und Industriemetallen schon lange. Gefühlt hält der Abwärtstrend ja auch schon eine Ewigkeit an. Die bisherige Dauer des Abwärtstrends allein ist jedoch kein Grund auf eine Trendumkehr zu spekulieren. Immerhin befanden sich viele Rohstoffe in einem sehr langen Bullenmarkt.
Der Nickelpreis stieg von 1998 bis 2007. Der Bullenmarkt wurde kurzzeitig von der Abkühlung des weltweiten Wachstums im Jahr 2001 und 2002 unterbrochen. Nichtsdestotrotz stieg der Preis über den Zeitraum von 10 Jahren von 4.000 auf 50.000 USD pro Tonne. Seitdem geht es mit Unterbrechungen bergab. Der Preis steht derzeit bei ca. 11.000 USD. Nach 80% Verlust warten viele Produzenten auf den Turnaround.
Jeder Rohstoff hat bis zu einem gewissen Grad seinen eigenen Trend. Nickel ist stark vom Exportvolumen südostasiatischer Länder (vor allem Indonesien) abhängig. Hier sorgten Exportbeschränkungen für eine kurzzeitige Rallye. Den übergeordneten Trend hat es jedoch nicht aufgehalten.
Bei Kupfer ist die Situation nicht so stark ausgeprägt wie bei Eisenerz. Es wurde viel in Minen investiert, doch die Produktion wuchs trotz allem nicht überdurchschnittlich stark an. Die Produktion liegt in etwa auf der langjährigen Trendlinie. Der Preis hingegen liegt trotz der Abgaben noch deutlich darüber.
Betrachtet man die Trendlinien für Produktion und Preis, dann liegt der Gedanke nahe, dass ein Boden bald erreicht sein könnte. Bei Nickel ist der Preis fast wieder beim langfristigen Trend angekommen. Die Produktion liegt bereits darunter. Das sieht danach aus, als ob Angebot und Nachfrage bald wieder ins Gleichgewicht finden könnten.
Ein solcher Gedanke geht vermutlich auch vielen Analysten durch den Kopf. Wächst die Produktion langsamer als im Durchschnitt der letzten Jahre oder Jahrzehnte und fällt der Preis, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Gleichgewicht wieder gefunden ist. An dieser Logik gibt es nichts auszusetzen. Was allerdings unterschätzt wird ist die Zeit, die es braucht, um ein Gleichgewicht zu finden.
Das Wachstum der Fördermenge der meisten Rohstoffe hat sich verlangsamt. Das allein reicht jedoch nicht aus, um bei Angebot und Nachfrage für ein Gleichgewicht zu sorgen. Es kommt nicht nur darauf an wie schnell das Angebot wächst, sondern auch wie schnell die Nachfrage steigt. Letztere steigt nur sehr langsam und zwar langsamer als die Produktion. Damit finden Angebot und Nachfrage noch nicht wieder zueinander. Die Schere geht bei einigen Rohstoffen sogar noch weiter auseinander.
Der Dollar bewegt sich in langen Zyklen. Der Abwärtstrend des Dollar, der 2001 begann und die Rohstoffrallye begleitete, ist seit 2011 beendet. Gleichzeitig erreichten viele Rohstoffe 2011 ihr bisheriges Hoch. Seitdem fallen die Preise.
Die Dollarzyklen, die letztlich von der US Notenbank bestimmt werden, sind keine Trends, die sich innerhalb weniger Monate umkehren. Gemessen an den früheren Auf- und Abwertungstrends hat der aktuelle Dollarzyklus noch 2 Jahre Zeit sich fortzusetzen. Bis dahin ist ein nachhaltiger Boden bei Rohstoffen unwahrscheinlich.
Beendet der Dollar seinen Aufwärtstrend tatsächlich in ungefähr 2 Jahren, dann fällt das mit zu erwartenden Produktionskürzungen zusammen. Die geringen Investitionen in neue Produktionskapazitäten sollten sich ab Ende 2016-2017 bemerkbar machen. Dann können Anleger mit einer langfristigen Trendumkehr rechnen. Bis dahin kann auch die weltweite Nachfrage wieder anziehen. Das Wachstum hatte sich zuletzt verlangsamt, weil China als Nachfragetreiber Nummer 1 ausfiel. China steht derzeit vor einer Konsolidierung. Bevor die Wirtschaft ihre massive Überschuldung nicht ein klein wenig abgebaut hat ist kein neuer Nachfrageimpuls zu erwarten. Bis 2017 kann China eine Konsolidierung gelingen. Dann würden innerhalb kurzer Zeit viele Faktoren zusammenspielen, die für steigende Preise sprechen.
Bis die Trendumkehr kommt dauert es noch. Bärenmarktrallys sind jederzeit möglich. In die Irre sollten sich Anleger nicht führen lassen. Wer auf die Trendumkehr wartet, der sollte besser nicht die Luft anhalten.
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Wie sieht es mit Agrarrohstoffe aus. Können sie auch was dazu schreiben
Danke.