Rohstoffe: Schock, Entspannung und nun Erholung?
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Nach dem befürchteten Angebotsschock in 2022 im Zuge des Ukraine-Krieges, der einem Großteil der Rohstoffpreise neue Hochs bescherte, kam 2023 die große Entspannung, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, im „Rohstoffausblick 2024: Licht am Ende des Tunnels“ schreibt.
„Nicht nur stellte sich raus, dass sich die globalen Handelsströme trotz umfangreicher Sanktionen gegen den russischen Energiesektor weit schneller anpassten als (auch von uns) gedacht. Den Angebotsängsten wichen auch sehr schnell Nachfragesorgen, die mit der aggressiven Straffung der Geldpolitik, insbesondere in den USA, sowie einer enttäuschenden Post-Corona-Konjunkturerholung in China einhergingen“, so Nguyen.
Was wird nun das nächste Jahr bringen?
Zunächst die gute Nachricht: Die Notenbanken dürften, nachdem die Inflationsdynamik des vergangenen Jahres gebrochen zu sein scheine, das Ende ihrer Zinserhöhungszyklen erreicht haben. Die schlechte Nachricht: Die überaus aggressiven Zinserhöhungen über die letzten beiden Jahre dürften zunehmend ihre Wirkung in der Wirtschaft entfalten, heißt es weiter.
„Wir gehen davon aus, dass sowohl die Eurozone als auch die US-Wirtschaft eine Rezession durchlaufen. Auf den ersten Blick mag sich das nach einer schlechten Nachricht insbesondere für die zyklischen Rohstoffe anhören. Und in der Tat dürfte die Konjunkturunsicherheit noch eine Zeit lang hoch bleiben und die Energie- wie auch die Industriemetallpreise belasten“, so Nguyen.
Immerhin dürfte insbesondere der Bausektor unter den hohen Zinsen in die Knie gehen. Ein Großteil dieser Konjunkturabschwächung dürfte jedoch bereits eingepreist sein. Zudem dürften mit der schwächeren Konjunktur zunehmend Rufe nach Unterstützung, insbesondere seitens der Geldpolitik, lauter werden. Ab Mitte des Jahres dürften die Notenbanken dem auch in Form von Zinssenkungen Folge leisten, heißt es weiter.
„Sobald die USA und der Euroraum die Rezession spätestens in der zweiten Jahreshälfte hinter sich gelassen haben und auch die chinesische Konjunktur dann wieder an Fahrt aufgenommen haben dürfte, dürfte es auch mit den Rohstoffpreisen wieder deutlicher nach oben gehen“, so Nguyen.
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