Rohstoffe - Produzenten sorgen für neuen Preisdruck
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Obwohl jedes Metall unterschiedlichen Produktionsbedingungen unterworfen ist kann man übergeordnet sagen, dass sich die Preise parallel bewegen. Selbst wenn die Nachfrage nach einem Metall das Angebot übersteigt, muss das nicht zwangsläufig steigende Preise nach sich ziehen. Sind Rohstoffe erst einmal in einem großen, zyklischen Trend gefangen, dann ist es fast chancenlos dort wieder herauszukommen, wenn andere Rohstoffe nicht mitziehen.
Die dargestellten Preise sind Nominalpreise und diese bewegen sich schnurstracks nach unten. Nickel befindet sich inzwischen wieder in dem Konsolidierungsbereich der 80er Jahre. Bei Eisenerz fehlt nicht mehr viel. Am ehesten haben noch Zink und Blei Luft nach unten, allerdings steuern Produzenten mit aller Macht gegen einen weiteren Preisverfall. Glencore, die 11% der Weltproduktion bereitstellen, kürzen ihre Förderung soweit, dass im kommenden Jahr weniger produziert als nachgefragt wird.
Blei, Zink und Nickel sind aufgrund von Förderkürzungen Kandidaten für eine Stabilisierung. Bei Kupfer und Eisenerz sieht die Sache ganz anders aus. Hier wird zwar auch ein Teil der Produktion vom Markt genommen, doch die Menge ist zu wenig, um die Produktionssteigerungen in Schwellenländern und Australien zu kompensieren.
Der Preis von Eisenerz hat sich in den letzten Jahren mehr als halbiert. Für US Produzenten ist das ein Desaster. Für Produzenten in anderen Ländern ist der Preisverfall ärgerlich, aber kein ganz so großes Problem. Rohstoffe werden in Dollar gehandelt. Ein Produzent in Brasilien erhält für seine Förderung Dollar. Die Kosten (Gehälter, Strom usw.) fallen jedoch in der lokalen Währung an.
Die lokalen Währungen haben gegenüber dem US-Dollar stark an Wert verloren. Der Eisenerzpreis ist zwar um 50% gefallen, aber der brasilianische Real gab ebenfalls um 50% nach. Das macht es für viele Produzenten möglich weiterhin in hohem Maße zu produzieren und dabei zumindest kein Geld zu verlieren.
Solange dieser Zustand anhält (lokale Währungen fallen ebenso stark wie die Rohstoffpreise) ist nicht mit Förderkürzungen bei Kupfer und Eisenerz zu rechnen. Problematisch wird die Lage dann, wenn der Dollar aufhört zu steigen. Gegenüber dem Euro scheint die Sache klar zu sein. Seitdem die EZB weitere geldpolitische Lockerung in Aussicht gestellt hat fällt der Euro gegenüber dem Dollar wie ein Stein.
Das EUR/USD Verhältnis ist für Rohstoffproduzenten wie Brasilien relativ unerheblich. Hier zählt, was die lokale Währung gegenüber dem Dollar macht. Hier deutet sich bei vielen Währungen ein Boden an, sprich, Währungen wie der Real gewinnen gegenüber dem Dollar wieder an Wert. Daraus kann eine mittelfristige Trendwende werden, die Rohstoffproduzenten sehr schnell in Bedrängnis bringt.
Schwellenländerwährungen, aber auch die kanadische und australische Dollar, verloren aufgrund der nahenden Zinswende gegenüber dem US-Dollar. Die Zinswende kommt (vielleicht), doch das dürfte inzwischen eingepreist sein. Die Chancen auf eine temporäre Rallye der Währungen der Rohstoffexporteure und damit der Rohstoffe stehen gut.
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ich dachte Brasilien macht nix mehr in Dollar..wie jetzt..??kann mich einer aufklären..?
Ist die Grafik inflationsbereinigt?
Aha...die Produzenten in Brasilien erhalten also USD....toll, haben Sie sich den Verlauf von Vale angeschaut?? Da sehen die Amis ja wie Highflyer aus.....