Rohstoffe: Aufholpotenzial in der zweiten Jahreshälfte
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Ein Großteil der Rohstoffsektoren musste in diesem Jahr Verluste hinnehmen. Hierzu trug vor allem die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltkonjunktur bei. Rohstoffe gelten allgemein als Motor des Aufschwungs und werden besonders von der Industrie stark nachgefragt. "Zwar sind viele Firmen derzeit gut ausgelastet, sodass z.B. in Deutschland fast alle Unternehmen die Kurzarbeit eingestellt haben. Aufgrund von hohen Lagerbeständen hielt sich allerdings die Nachfrage nach einigen Rohstoffen lange Zeit in Grenzen", kommentieren die Experten von Union Investment in einem aktuellen Marktkommentar. Inzwischen habe sich die Angebotssituation allerdings deutlich verknappt, was für steigende Notierungen spreche. "Die Sorge vor einem erneuten Abgleiten in eine Rezession (Double Dip) stellte aber zuletzt eine Belastung dar, die dem positiven Trend auf der Angebotsseite entgegenwirkte", so das Fondsmanagement der UniCommodities weiter. Mit genauerem Blick auf die leicht rückläufigen Wirtschaftsdaten sei darüber hinaus festzustellen gewesen, dass der Einfluss der USA abgenommen habe.
Viele Marktteilnehmer blicken inzwischen vermehrt auf China. Aller Voraussicht nach wird das Reich der Mitte zum Jahresende Japan den Rang als zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt ablaufen. Dementsprechend wichtig sei daher die konjunkturelle Entwicklung im Reich der Mitte geworden. Im zweiten Quartal enttäuschte das BIP-Wachstum mit einer Zuwachsrate von 10,3 Prozent, nach 11,9 Prozent in den ersten drei Monaten. Der Großteil der Analysten hatte eine stärkere Zunahme erwartet, sodass sich die Angst vor einer Konjunkturverlangsamung verstärkte. Auch wenn diese Befürchtungen aus heutiger Sicht nicht völlig von der Hand zu weisen seien, dürfte es sich aller Voraussicht nach nur um eine normale Korrektur in einer Aufwärtsbewegung handeln. Einer starken V-förmigen Erholung folge nicht selten eine Konsolidierung, erklären die Anlagestrategen.
Auf der Angebotsseite der Rohstoffmärkte ließen sich ebenfalls ermutigende Signale für steigende Notierungen finden. Die lange Zeit hohen Lagerbestände seien inzwischen erheblich abgebaut worden, sodass bei einer Fortsetzung des Aufschwungs die Möglichkeit einer Knappheitsprämie bestehe.
Die Tatsache, dass die Rohstoffmärkte in diesem Jahr Korrekturen erfahren mussten, während sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzte, spricht aus Sicht von Union Investment für ein Aufholpotenzial in der zweiten Jahreshälfte. Zudem sollten tendenziell steigende Produktionskosten, die nicht nur bei Rohöl zu beobachten sind, preistreibend wirken.
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