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19:24 Uhr, 14.08.2005

Rohstoff-Report: Öl im Banne des Iran-Konflikts

Energie Wochenrückblick: Öl stieg in der letzten Woche um 6 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 65 Dollar. Die Entscheidung Irans, seine Uran-Wiederaufbereitungsanlage auf eigene Faust wieder in Betrieb zu nehmen, stand im Zentrum der preistreibenden Spekulationen. Während sich China auf die Seite Irans schlug und das Einschalten des UN-Sicherheitsrats ablehnte, plädierten USA und Europa für diesen Schritt. Zum Wochenschluss zeichnete sich zwar eine leichte Entspannung ab, zeigt aber eines: China spielt auf dem Weltmarkt eine immer bedeutendere Rolle, und zwar nicht nur ökonomisch, sondern auch zunehmend politisch. Die USA sind der Hauptfeind der iranischen Regierung. Sie schlagen sich auf die Seite Chinas, das dringend das Öl aus dem Land braucht. Im Gegenzug findet Iran in China einen immer gewichtigeren und gleichwohl schützenden Partner in der Weltpolitik. China versucht auf friedlichem Wege seinen Rohstoff-Hunger zu stillen, da es militärisch nicht gegen die USA antreten kann. Dabei werden Geschäfte mit Staaten, die auf der schwarzen Liste der USA stehen, darunter auch Iran, und Schurkenstaaten, nicht gemieden. Rein fundamental gibt es hingegen keine neuen Gründe für die Rekordölpreise. So wurde ein deutlicher Anstieg der Rohölimporte und der Lagerbestände in den USA gemeldet. Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und die Augen dürften sich immer stärker auf das Heizöl-Angebot richten. Das spürt man bereits deutlich am Preis: Heizöl verteuerte sich in der vergangenen Woche um 9,6 Prozent. Der Diesel-Preis stieg um 8,96 Prozent und unverbleites Benzin wurde 7,15 Prozent teurer. In den USA mussten Verbraucher Rekordpreise an den Tankstellen zahlen. Trotzdem steigt die Benzin-Nachfrage wegen der festen Konjunkturentwicklung weiter an. Preistreibend wirkte ein Rückgang der US-Benzinbestände auf ein Achtmonatstief. Die nachfragestarke Zeit bis zum Sommerende dauert noch rund vier Wochen. Erdgas verteuerte sich um 4,7 Prozent.

Redaktionsschluss: 11. August

Hinweis in eigener Sache: Der Rohstoff-Report ist eine zweiwöchentliche Publikation der BörseGo GmbH. Die erfahrene Redaktion analysiert in dem kostenlos erscheinenden Rohstoff-Report interessante Rohstoffe und Aktien. In einem Wochenrückblick und in aktuellen Nachrichten werden darüber aktuelle Ereignisse beleuchtet und analysiert. Wir analysieren interessante Rohstoffe wie Öl, Platin und Erdgas und stellen Möglichkeiten vor, in diese Rohstoffe zu investieren. Abgerundet wird das Angebot durch charttechnische Analysen der vorgestellten und interessantesten Rohstoffe. Eine kostenlose Anmeldung ist unter diesem Link möglich. Bitte hier clicken.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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