Rohstoff-Ausblick: Schonfrist bis Mitte 2007
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Die Finanzprofis von der Tiberius Asset Management AG erwarten für das erste Halbjahr 2007 eine freundliche Tendenz auf den Rohstoffmärkten. Hierfür werden vier wesentliche Gründe angeführt. Die Analysten rechnen zunächst mit einer weiterhin anhaltenden Weltkonjunktur und Industrieproduktion, wobei die Abschwächung in den USA geringer ausfallen dürfte als befürchtet.
Ein weiterer Punkt ist die aktuelle Bewertung des Rohstoffmarktes. Hier sehen die Experten noch kein kritisches Moment erreicht, viel mehr seien die Lagerbestände in den letzten Jahren bei vielen Rohstoffen in Relation zum Verbrauch auf historische Tiefpunkte gefallen. Zudem sei ein Abflauen der Nachfrage nicht zu erwarten. Die Terminkurven seien zwar auf der anderen Seite nicht so attraktiv gepreist wie in den letzten drei Jahren, doch in den letzten Wochen habe es eine aufsteigende Tendenz gegeben.
Ein anderer Punkt ist das verstärkte Interesse institutioneller Investoren. Der hierdurch resultierende Kapitalzufluss berge besonders bei Basismetallen die Möglichkeit eines Short Squeeze (Leerverkauf). Der Verkaufsdruck durch Gerüchte über eine massive Schieflage eines britischen Hedgefonds sei nur kurzfristig und werde durch die niedrigen Lagerbestände im Preisniveau nach oben hin ausgehebelt.
Zudem seien derzeit im Erdöl- und Goldpreis geopolitische Risiken kaum eingepreist. Der Markt unterschätze dabei drei Faktoren: Die offensichtliche Bereitschaft der russischen Regierung, den Ölpreis als politisches Druckmittel einzusetzen, die Möglichkeit eines sich verschärfenden Bürgerkriegs im Irak und die Möglichkeit einer Eskalation im Atomstreit mit Iran. Hier würden die Preise im Laufe des Jahres dem Risiko angepasst, auch wenn man keine unmittelbare Bedrohung sehe.
Für die zweite Jahreshälfte sind die Experten von Tiberius Asset Management eher pessimistisch. Als Basisszenario sieht man einen Konjunktureinbruch in den USA, der vor allem von Korrekturen auf dem US-Immobilienmarkt getrieben wird.
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