Rohölpreis in Schwindel erregender Höhe
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1. Nach wie vor ist die Welt bei den US-Lagerdaten in Ordnung. In der vergangenen Woche wurden die Rohöllager um 3,2 Mio. Barrels erneut kräftiger aufgestockt als erwartet (Bloomberg-Median: 2,7 Mio. Barrels). Auch der Aufbau der Benzinvorräte um 2,4 Mio. Barrels übertraf die Erwartungen (Bloomberg- Median: 0,4 Mio. Barrels). Insgesamt vollzieht sich der Lageraufbau bei Rohöl und Benzin derzeit deutlich schneller als saisonüblich, was sicherlich auch mit der recht schwachen US-Nachfrage zusammenhängt. Erfreulicherweise konnte die Auslastung der Ölraffineriekapazitäten in der vergangenen Woche um 1,2 Prozentpunkte auf 84,7 % zunehmen, befindet sich aber nach wie vor auf einem recht niedrigen Niveau. Dem saisonüblichen Muster entsprechend wurden schließlich die Heizöl- und Diesellagerbestände um 2,6 Mio. Barrels abgebaut (Bloomberg-Median: -2,2 Mio. Barrels).
2. In diesen Tagen jagt ein Rekord beim Rohölpreis den Nächsten, der sich inzwischen in Schwindel erregenden Höhen befindet. Im heutigen Tagesverlauf übersprang der Preis für die Sorte WTI die Marke von 102 US-Dollar pro Barrel. Enttäuschende US-Konjunkturdaten und besser als erwartete Zahlen aus dem Euroraum sorgten für eine Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro auf über 1,50 USD-EUR, was dem Ölpreis Auftrieb verlieh. Auch der Einmarsch von türkischen Truppen im Norden des Irak weckte die Sorgen um Produktionsausfälle und erhöhte die eingepreiste geopolitische Risikoprämie am Ölmarkt. Dass allem Anschein nach die OPEC-Länder bei ihrem Treffen am 5. März, kommenden Mittwoch, die Förderquoten beibehalten werden, sorgt für zusätzliches Unbehagen bei den Marktteilnehmern, was ebenfalls in steigenden Preisen zum Ausdruck kommt. Angesichts der Entwicklungen am Rohölmarkt in den vergangenen Wochen und Monaten halten wir die bislang von uns prognostizierte scharfe Abwärtskorrektur des Ölpreises in den kommenden Wochen für immer weniger wahrscheinlich.
3. Auch die Spekulanten finden derzeit immer mehr Argumente, auf steigende anstatt auf fallende Ölpreise zu wetten. In der vergangenen Woche bis einschließlich 19. Februar erhöhten sie ihre Netto-Long- Positionen auf 60 Tausend Kontrakte und trugen somit zu dem Anstieg des Ölpreises in diesem Zeitraum um 5,3 % auf 95,8 US-Dollar pro Barrel bei. Seitdem verteuerte sich das Rohöl erneut, sodass eine weitere Ausweitung der Netto-Long-Positionen der Ölspekulanten in der laufenden Woche als wahrscheinlich erscheint.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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