Kommentar
21:32 Uhr, 08.11.2006

Rohöl: Wenig Bewegung bei den Lagern und beim Preis

1. Die Lagerbestände haben sich in der vergangenen Woche wenig verändert. Die US-Rohöllager wurden geringfügig um 0,4 Mio. Barrels aufgebaut. Erwartet wurde ein Plus in ähnlicher Größenordnung (Bloomberg- Median: 0,75 Mio. Barrels). Bei den Benzinlagern wurden die in dieser Woche bezüglich der Prognoserichtung unentschlossenen Analysten leicht negativ überrascht: Die US-Benzinvorräte schrumpften um 0,6 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: 0 Mio. Barrels), bleiben aber auch nach mehreren Rückgängen in Folge über den Niveaus der vergangenen Jahre. Die Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien sank um 0,8 Prozentpunkte auf 88,1 %. Einzig bei den Heizöl- und Diesellagern gab es eine deutlichere Bewegung. Die Vorräte an Heizöl und Diesel wurden um 2,7 Mio. Barrels abgebaut. Doch sind die USA zumindest im Hinblick auf diese Daten weiterhin gut für den Winter gerüstet.

2. Der Rohölmarkt bleibt weitestgehend ereignislos. Der Preis für WTI hält sich wacker knapp unter 60 US-Dollar. Nur gestern hat er sich kurzzeitig als Reaktion auf einen bewaffneten Überfall auf eine Ölförderanlage in Nigeria über diese Marke bewegt. Im sechstgrößten OPEC-Land kam es zu Produktionsausfällen von ca. 50.000 Barrels täglich. Dass diese Menge wohl kaum weltweite Bedeutung hat, zeigte sich auch daran, dass die daraus resultierenden Preisanstiege schnell wieder einkassiert wurden. Sollte es weiterhin so ruhig zugehen und die klirrende Winterkälte noch auf sich warten lassen, wird sich der Ölpreis auch in nächster Zeit seitwärts bewegen. Die aufflackernde Skepsis über die Einhaltung der Fördermengenkürzung seitens der OPEC-Länder, die am 1. November in Kraft trat, trägt ebenso dazu bei, dass der Ölpreis sich in ruhigen Gewässern bewegt.

3. Nur zögerlich weiten die Spekulanten ihre Netto-Short-Positionierung an der New York Mercantile Exchange aus. In der vergangenen Woche wettete eine geringfügig größere Mehrheit auf fallende Rohölnotierungen als noch die Woche zuvor. Bleiben schlechte Nachrichten weiterhin aus, wird sich an diesem Trend zunächst nichts ändern.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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