Rohöl: Überraschender Rohöllagerabbau; OPEC lässt Förderquoten unverändert
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Überraschenderweise wurden in der vergangenen Woche die Rohöllager deutlich um 3,1 Mio. Barrels verringert. Von Bloomberg befragte Analysten hatten mit einem Aufbau um 2,4 Mio. Barrels gerechnet. Der Abbau der Heizöl- und Diesellager erfolgte zudem in stärkerem Ausmaß als erwartet (-2,3 Mio. Barrels; Bloomberg-Median: -1,6 Mio. Barrels). Auch die Benzinlager enttäuschten mit einem Aufbau von lediglich 0,6 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: 1,7 Mio. Barrels). Die einzige positive Überraschung war die Ausweitung der Kapazitätsauslastung um 1,2 Prozentpunkte (Bloomberg-Median: 0,3 Prozentpunkte).
2. Die OPEC hat bei ihrem gestrigen 148. Treffen die Förderquoten unverändert bei 29,67 Barrels pro Tag gelassen. Einerseits war von Seiten einiger OPEC-Mitglieder angekündigt worden, dass die Förderquoten verringert werden sollten, um einen spürbaren Ölpreisrückgang im Zuge der weltweiten konjunkturellen Abschwächung sowie des Winterendes zu verhindern. Diesbezügliche Befürchtungen sind nicht eingetreten. Andererseits hatten aber einige Marktteilnehmer sogar auf eine Erhöhung gehofft, nachdem der Ölpreis derzeit schon im dreistelligen Bereich liegt. Auch diese Hoffnungen wurden nicht erfüllt. In der Tat kann nun mit den unveränderten Förderquoten in den nächsten Wochen zum Ende der Heizperiode mit einem leichten Rückgang des Rohölpreises von den aktuellen Niveaus um 100 US-Dollar auf unter 90 USDollar gerechnet werden. Allerdings rechnen wir nicht mit einer scharfen Abwärtskorrektur, obwohl die globale Konjunktur derzeit Anzeichen von Schwäche zeigt. Die anhaltend hohe Nachfragedynamik aus den Emerging Markets, insbesondere aus China, gleicht diese Schwäche mehr als aus.
3. Die Spekulanten haben ihre Netto-Long-Positionen in der Woche bis 26. Februar weiter ausgebaut, d.h. sie wetten in der Mehrheit auf steigende Ölpreise. Dies erklärt den Preisanstieg der letzten Tage auf neue Rekordhochs von knapp 105 US-Dollar je Barrel. Das hohe Spekulationsniveau ist ein weiterer Grund für unsere Erwartung eines moderat sinkenden Ölpreises bis zum Beginn der Reisesaison in den USA.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.