Rohöl: Tauziehen zwischen USD-Absicherung und Gewinnmitnahmen
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Es kam in den USA in der vergangenen Woche zu einem für die Analysten überraschenden Aufbau der Rohöllagerbestände um 1,1 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -0,55 Mio. Barrels). Zugleich stagnierten die Benzinvorräte auf einem niedrigen Niveau (Bloomberg-Median: 0,55 Mio. Barrels). Die Bestände sind so tief wie seit 1990 in der 39. Kalenderwoche noch nie, doch angesichts der bereits seit Wochen sinkenden Benzinnachfrage liegt dieser Produktmarkt nicht mehr im Fokus der Investoren, daher war die Reaktion des Rohölpreises auf die Lagerdaten eher schwach ausgeprägt. Die Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien konnte in der vergangenen Woche um 0,6 Prozentpunkte auf 87,5 % zulegen. Die Heizöl- und Diesellagerbestände wurden hingegen um 1,2 Mio. Barrels überraschend abgebaut (Bloomberg-Median: 1,3 Mio. Barrels).
Ende letzter Woche legte der Ölpreis erneut eine Rallye hin, die Notierung für WTI übertraf 83 US-Dollar pro Barrel deutlich. Anfang der Woche bestand noch ein gewisses akutes Hurrikanrisiko im Golf von Mexiko, doch der anschließende Preisanstieg ist nicht wirklich durch bestimmte Ereignisse oder Nachrichten zu erklären. Die anhaltende Schwäche des US-Dollars scheint Investoren in den Ölmarkt zu drängen, um sich gegen die schwache US-Währung abzusichern. Doch Anfang dieser Woche drehte der Preistrend nach unten, Gewinnmitnahmen waren der ursächliche Grund hierfür. Bereits vor der Lagerdatenveröffentlichung bewegte sich der Ölpreis allerdings wieder über der 80 US-Dollar-Marke. Wir betrachten das Ölpreisniveau von 80 US-Dollar weiterhin als fundamental nicht gerechtfertigt und rechnen mit einer Abwärtskorrektur in den nächsten Wochen.
Es sind nicht die Spekulanten, die den Rohölpreis derzeit nach oben treiben. In der vergangenen Woche kam es zum wiederholten Mal zu einem leichten Abbau der Netto-Long-Positionierung der Spekulanten an der New York Mercantile Exchange, während der Ölpreis im selben Zeitraum weiter merklich anstieg. Angesichts des fundamental kaum begründbaren Rekordniveaus des Ölpreises, ist vorstellbar, dass die nicht-kommerziellen Händler, also die Spekulanten, demnächst mehrheitlich vom Bullen- zum Bärenlager wechseln. Dies würde einen Abwärtsdruck auf den Ölpreis ausüben.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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