Rohöl: Positive Lagerzahlen drücken Ölpreis nur kurzzeitig
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1. Die Öllagerdaten der vergangenen Woche waren von vielen positiven Nachrichten geprägt: Die Rohöllager sind überraschend kräftig um 6,2 Mio. Barrels aufgebaut worden (Bloomberg-Median: 1,7 Mio. Barrels). Auch von den Benzinlagern kamen mit einem Aufbau von 1,7 Mio. Barrels unerwartet gute Nachrichten (Bloomberg-Median: 0,1 Mio. Barrels). Der Abbau der Heizöl- und Diesellager erfolgte zudem in schwächerem Ausmaß als erwartet (-1,2 Mio. Barrels; Bloomberg-Median: -2,0 Mio. Barrels). Die einzige negative Überraschung war der Abbau der Kapazitätsauslastung der Raffinerien um 0,9 Prozentpunkte (Bloomberg-Median: +0,1 Prozentpunkte). Unmittelbar nach der Veröffentlichung der Daten gab der Rohölpreis um rund 1,50 US-Dollar nach. Allerdings stieg er danach recht schnell wieder an und überschritt sogar für kurze Zeit erstmals die Marke von 110 US-Dollar.
2. Die Lagerentwicklung ist sehr unauffällig, die Benzinlager entwickeln sich sogar überdurchschnittlich gut. Von dieser Seite besteht also zurzeit kein Aufwärtsdruck auf den Rohölpreis. Von fundamentaler Seite kamen in den letzten Tagen auch ansonsten keine nennenswerten Nachrichten, die herangezogen werden könnten, um die massiven Preisanstiege bei Rohöl auf 110 US-Dollar zu erklären. Vielmehr dürfte diese Bewegung durch den schwachen US-Dollar sowie markttechnische Faktoren getrieben sein. Schon allein angesichts der schwächeren Konjunktur in den USA und anderen Industrieländern besteht aus unserer Sicht auf kurze Sicht Abwärtsdruck auf den Ölpreis.
3. Die Spekulanten haben ihre Netto-Long-Positionen in der Woche bis zum 4. März weiter ausgebaut, d.h. sie wetten in einer deutlichen Mehrheit auf steigende Ölpreise. Da der Rohölpreis bis Anfang dieser Woche immer neue Rekordhöhen erlangt hat, dürften auch in der Woche bis zum 11. März weitere Netto- Long-Positionen aufgebaut worden sein. Wir gehen allerdings davon aus, dass in näherer Zukunft die Auflösung eines Teils dieser Positionen zu einem sinkenden Ölpreis führen wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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