Rohöl: OPEC stellt Produktionsausweitung in Aussicht
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1. Der Lagerabbau von Rohöl in den USA gerät ins Stocken. In der vergangenen Woche wurde mit 0,8 Mio. Barrels erneut mehr Öl in die Lager gepumpt (Bloomberg-Median: 1,9 Mio. Barrels). Entsprechend geht seit ein paar Wochen auch die US-Ölnachfrage zurück. Von Engpässen kann auch bei Benzin keine Rede sein. Zuletzt wurden auch die Benzinlager um 1,6 Mio. Barrels aufgestockt (Bloomberg-Median: -1,0 Mio. Barrels). Einzig bei den Heizöl- und Dieselvorräten machen sich langsam aber sicher die Vorboten des Winters mit einem leichten Abbau der Vorräte bemerkbar. In der vergangenen Woche waren 2,1 Mio. Barrels weniger Heizöl und Diesel in den Lagern als die Woche zuvor (Bloomberg-Median: -1,0 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien stieg im selben Zeitraum um 0,7 Prozentpunkte auf 81,8 % an. Insgesamt spielen die Lagerdaten derzeit aber eine nur untergeordnete Rolle für die Ölpreisentwicklung.
2. Der Preis für die Rohölsorte WTI ist in der vergangenen Woche auf 82 US-Dollar pro Barrel angestiegen. In den letzten Tagen sank der Preis jedoch wieder bis auf 78 US-Dollar. Der inverse Zusammenhang zwischen dem Außenwert des US-Dollar und dem Ölpreis hat auch jüngst gehalten. Während sich Rohöl verbilligte, wertete der US-Dollar gegenüber dem Euro von 1,50 auf 1,48 auf. Das insgesamt hohe Ölpreisniveau nahmen OPEC-Vertreter zuletzt zum Anlass, sich in die Karten schauen zu lassen. Der Generalsekretär des Kartells stellte die Möglichkeit einer Produktionsausweitung für das nächste OPEC-Treffen im Dezember in Aussicht. Die Voraussetzungen hierfür wären seiner Meinung nach ein anhaltend hoher bzw. weiter steigender Ölpreis, eine Reduzierung der Lagerbestände in Richtung Normalniveaus und damit verbunden eine steigende globale Ölnachfrage. Zwar sind die OPEC-Länder angesichts ihrer derzeit verfügbaren recht hohen freien Produktionskapazitäten von mehr als 6 Mio. Barrels täglich durchaus in der Lage, die Ölförderung kurzfristig auszuweiten. Andererseits produziert das Kartell schon seit Monaten täglich gut 1 Mio. Barrels Rohöl mehr, als die offizielle Quote erlaubt. Daher wäre eine Quotenerhöhung nichts als eine Anpassung an die tatsächlich geförderten Ölmengen, was der Aussagekraft der Äußerungen des OPEC-Generalsekretärs durchaus Wind aus den Segeln nimmt.
3. Derweil bauen die nicht-kommerziellen Ölhändler ihre Netto-Long-Positionen weiter aus. Zuletzt erreichten diese mit 74 Tausend Kontrakten ein so hohes Niveau wie zu Beginn dieses Jahres. Für einen Abbruch beim Optimismus der Spekulanten gibt es zurzeit keine Veranlassung.
Autorin: Dr. Dora Borbély
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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