Rohöl: Geopolitisch verschärft sich die Situation
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1. Der Rohölmarkt reagierte zunächst unentschlossen auf die heute veröffentlichten gemischten Lagerdaten aus den USA. Die Rohöllagerbestände wurden um 3,7 Mio. Barrels aufgestockt. Die Analysten hatten mit einem geringeren Plus gerechnet (Bloomberg-Median: 1,0 Mio. Barrels). Nicht zuletzt wegen der um 1,4 Prozentpunkte (auf 85,2 %) gesunkenen Auslastung der US-Ölraffineriekapazitäten wurden die Benzinlagerbestände um 3,0 Mio. Barrels abgebaut. Die Märkte erwarteten hingegen eine Stagnation. Unterstützt von den deutlich kühleren Temperaturen in den USA sanken die Heizöl- und Dieselvorräte in der vergangenen Woche merklich um 5,0 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -2,9 Mio. Barrels). Als kurzfristige Reaktion auf die Lagerdaten schwankte der Preis für die Rohölsorte WTI kräftig um die 60 US-Dollar-Marke.
2. Bereits die vergangenen Tage waren durch merkliche Preisschwankungen geprägt, mit einer leichten Tendenz nach oben. Das Risiko für die weitere Ölpreisentwicklung liegt derzeit wohl eher auf der oberen Seite, denn die Situation an der geopolitischen Front hat sich verschärft. Nach einem Bericht der Internationalen Atomorganisation, der heute dem UN-Sicherheitsrat übergeben wurde, hat der Iran die UNResolution zur Einstellung der Urananreicherung, die gestern abgelaufen ist, nicht beachtet. Dies ist bereits das zweite verstrichene Ultimatum für den Iran in Sachen Urananreicherung. Somit könnten dem viertgrößten Ölproduzenten der Welt Sanktionen drohen, was die Gefahr von erneuten Produktionsausfällen von Rohöl erhöht. Zudem hat der US-Markt erneut mit Einschränkungen auf der Weiterverarbeitungsebene zu kämpfen: Eine bedeutende Ölraffinerie in Texas ist seit letztem Freitag aufgrund eines Feuers vorübergehend stillgelegt worden. Mit diesem Ausfall von 170.000 Barrels täglich wird ca. ein Prozent der US-Raffineriekapazitäten eingebüßt. Außerdem wurde gestern eine Pipeline für raffinierte Erdölprodukte in Indiana mit einer täglichen Kapazität von 240.000 Barrels aufgrund einer Leckage stillgelegt.
3. In der vergangenen Woche wettete die Mehrheit der nicht-kommerziellen Händler an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) weiterhin auf fallende Ölnotierungen. Angesichts der Ereignisse in den letzten Tagen dürften sie jedoch inzwischen mehrheitlich dazu übergegangen sein, auf steigende Ölpreise zu spekulieren.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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