Kommentar
06:05 Uhr, 07.05.2024

Robinhood gerät ins Visier der SEC

Am Montag teilte das US-Fintech mit, dass es eine Wells Notice von der US-Börsenaufsicht erhalten habe.

Willkommen bei Blockstories, dem Kabinett der Krypto-Kuriositäten.

Ab heute mit einem leicht veränderten Design und einem gänzlich neuen Format. Für Feedback jeglicher Art, lasst uns gerne eine Antwort auf diese Mail zukommen. Wir freuen uns, von euch zu hören! ❤️

Unsere Themen heute:

  • 🏦 Grayscale verzeichnet erstmalig Zuflüsse
  • 🥊 Robinhood gerät ins Visier der SEC
  • 🇩🇪 KfW kündigt digitale Anleihe an
  • 🃏 Fantasy: Der neue Stern am SocialFi-Himmel

Stand: 06.05. 22:54 Uhr

Der Freitag wusste zu überraschen. Nachdem die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten schwächer ausfielen als erwartet, zündeten sowohl die Aktien- als auch die Kryptomärkte jeweils grüne Kerzen. Zuvor hatte US-Zentralbankchef Jerome Powell am Mittwoch verkündet, dass wesentlich schlechtere Jobdaten etwaige Zinskürzungen begünstigen würden.

Gut möglich, dass diese erste Überraschung die zweite bedingte. Zum ersten Mal überhaupt konnte Grayscales Bitcoin-ETF GBTC positive Zuflüsse verzeichnen und dabei mit 63 Millionen USD sogar BlackRocks IBIT deutlich in den Schatten stellen. Das Resultat: Eines der absurdesten Charts der ETF-Geschichte.

Tägliche Ab- und Zuflüsse in GBTC

Für absurd hätten die meisten Analysten vor ein paar Monaten auch noch zwei Anträge gehalten, die gestern in den Tiefen des Governance-Forums der Arbitrum DAO auftauchten. Dort reichten sowohl Franklin Templeton als auch BlackRock - vertreten durch die Tokenisierungsplattform Securitize - jeweils eine offizielle Bewerbung für Arbitrums Stable Treasury Endowment Program (STEP) ein.

Dahinter verbirgt sich eine Initiative, bei der die DAO der Layer-2 Blockchain 35 Millionen ARB-Tokens aus der eigenen Schatzkammer in Stablecoins und tokenisierte US-Staatsanleihen umwandeln möchte, um a) das eigene Vermögen zu diversifizieren und b) das RWA-Ökosystem zu fördern. Das kommt den beiden Vermögensverwaltern sehr gelegen, die sich mit ihren tokenisierten Geldmarktfonds in Stellung bringen. DeFi meets TradFi.


Robinhood im Visier der SEC

Die SEC setzt ihren Feldzug gegenüber Krypto fort. Das nächste Ziel: Das US-amerikanische Fintech Robinhood.

Gestern Nachmittag gab das börsengelistete Unternehmen bekannt, dass es am Samstag eine Wells Notice von der US-Börsenaufsicht erhalten hatte.

Darin soll die SEC Robinhood mitgeteilt haben, dass sie das Unternehmen bezüglich des Listings mehrerer Kryptowährungen, deren Verwahrung sowie der allgemeinen Betriebsabläufe auf der Krypto-Plattform untersuche und womöglich wegen Verstößen gegen entsprechende Wertpapiergesetze verklagen werde.

In einer Pressemitteilung zeigte sich das Unternehmen enttäuscht vom Vorgehen der SEC und kündigte an, die Behörde von der Rechtmäßigkeit seines Kryptogeschäfts überzeugen zu wollen.

Robinhoods Geschichte mit Krypto

Robinhood blickt auf eine bewegte Geschichte mit Krypto zurück

Als eines der ersten Fintechs überhaupt, bietet das Unternehmen bereits seit 2018 US-Nutzern den Handel mit ausgewählten Kryptowährungen an. Ende letzten Jahres wurde das Angebot auf Europa ausgeweitet.

Im März 2023 brachte Robinhood zudem eine eigene Wallet auf den Markt und arbeitet seitdem durch diverse Partnerschaften wie beispielsweise mit Arbitrum und Uniswap daran, seinen Web3-Fußabdruck stetig auszubauen.

Die größten Schlagzeilen schrieb das Unternehmen allerdings, als es im Juni letzten Jahres eine Reihe an Kryptowährungen - darunter SOL, ADA und MATIC - von der US-Plattform nahm.

Kurz zuvor hatte die SEC in ihrer Anklage gegen die Kryptobörse Binance diese Tokens als nicht-registrierte Wertpapiere eingestuft.

Gary nimmt es mit allen auf

Dass die gestrige Meldung eher nur für einen kurzen Schreckmoment sorgte, wird mit einem Blick auf Robinhoods Aktienkurs ersichtlich.

Nach einem kurzen Sturz um mehr als 10% sah das Unternehmen einen schnellen Rebound.

Ein Indiz dafür, dass der Markt die Angst vor einem Prozess mit der SEC abgelegt hat?

Wirklich überraschend kommt die Wells Notice zumindest nicht. Innerhalb der letzten 12 Monate hat die US-Börsenaufsicht Konflikte mit Coinbase, Binance, Kraken, Consensys, Uniswap und nun auch Robinhood vom Zaun gebrochen.

Diverse Prozesse, die die Verantwortung über die Klassifizierung von Kryptowährungen in die Hände der US-Gerichte übertragen.


  • KfW kündigt ihre erste Blockchain-basierte Anleihe an. Während die Anleihe selber auf einer Blockchain emittiert werden soll, sollen die mit ihr verbundenen Zahlungen weiterhin über tradierte Zahlungssysteme abgewickelt werden.🇩🇪
  • Kraken kommt nach Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem Infrastrukturanbieter und Kryptoverwahrer DLT Finance wird die amerikanische Kryptobörse ab Mitte Juli deutschen Kunden den regulierten Handel und die Verwahrung von Kryptowährungen anbieten.🐙
  • Jupiter integriert Clone Protocol. Die Integration ermöglicht es Nutzern, Tokens wie $ARB, $OP oder $DOGE auf Solana zu handeln.💱
  • Vodafone möchte SIM-Karten in Krypto-Wallets umwandeln. Dafür soll auf die in den SIM-Karten integrierte Verschlüsselungs-Technologie zurückgegriffen werden.👛
  • LayerZero bekämpft Airdrop-Farmer. Sybil-Farmer, die ihre Farming-Wallets innerhalb der nächsten zwei Wochen selber beim Protokoll melden, sollen 15% ihrer Airdrop-Allokationen behalten dürfen. Andernfalls werden sie vollständig vom Airdrop ausgeschlossen.🧑‍🌾

Fantasy: Der neue Stern am SocialFi-Himmel

Quelle: Flipside

Während in der vergangenen Woche die Aufmerksamkeit vieler auf den langersehnten Launch von FriendTechs v2 gerichtet war, ging am Mittwoch mit fantasy.top ein weiteres sehr gehyptes SocialFi-Protokoll live.

Bei fantasy handelt es sich um ein Fantasy Football ähnliches Spiel auf der Blast Layer-2, bei dem die Spieler digitale Sammelkarten erwerben und sich eine eigene Mannschaft zusammenstellen können - mit dem Twist, dass die Karten im Falle von fantasy nicht etwa Profisportler, sondern Persönlichkeiten auf Krypto-Twitter darstellen.

  • Die Karten können über den Kauf von Päckchen erworben und untereinander gehandelt werden.

In sogenannten Tournaments können die Spieler ihre Mannschaft schließlich gegen andere Teams antreten lassen.

  • Die Stärke eines Teams wird durch das Engagement der jeweiligen “Influencer” auf ihre X-Beiträge bestimmt.
  • Den Gewinnern der Tournaments winken unter anderem Preise wie ETH, weitere Kartenpackungen sowie $FAN Points, Fantasys eigene Airdrop-Punkte.

Im Laufe der vergangenen zwei Wochen haben knapp 24.000 Nutzer ETH im Wert von rund 66 Millionen USD auf die Plattform eingezahlt.

  • Zusätzlich hat das Protokoll im selben Zeitraum 200 ETH (knapp 570.000 USD) durch Transaktionsgebühren eingenommen.
  • Die Hälfte davon fließt an die jeweiligen Influencer, die mit 1,5% am Handel ihrer Sammelkarten beteiligt werden.

Zoom out: In der vergangenen Woche betrug das Handelsvolumen auf fantasy mehr als 50% des gesamten NFT-Marktes auf Ethereum. Was zunächst vor allem gegen das aktuelle NFT-Sentiment spricht, ist auch ein Zeugnis für das wachsende Momentum von SocialFi-Applikationen sowie fantasys eingebaute Viralität.


Mitosis | 7 Mio. USD | Seed : Layer-1 Netzwerk, auf dem Nutzer künftig ihre Liquidität hinterlegen und sie damit über verschiedene Netzwerke und dezentrale Börsen hinweg zur Verfügung stellen können.

Paragraph | 5 Mio. USD | Seed : Plattform, die die Veröffentlichung von onchain Newslettern und sonstigen Publikationen erlaubt.

Volta | 4,1 Mio. USD | Seed : Wallet-Infrastruktur für Unternehmen.

Airstack | 4 Mio. USD | Seed : Anbieter von Daten-Infrastruktur für das Farcaster Ökosystem.


Raphael Neuberger ist Head of Digital Assets bei der V-Bank. In der vergangenen Woche erhielt die Depotbank eine Kryptoverwahrlizenz von der BaFin und EZB. Damit ist die V-Bank eines von insgesamt zwölf Unternehmen und neben der Commerzbank und Hauck Aufhäuser Lampe die dritte Bank, die in Deutschland Kryptowerte verwahren darf.

Disclaimer: Die im Blockstories Newsletter enthaltenen Informationen stellen in keiner Weise eine Anlageberatung dar. Deshalb gilt: wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die Sie aufgrund der hier präsentierten Informationen treffen.


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