Fundamentale Nachricht
10:24 Uhr, 15.10.2013

Risikobereitschaft der Anleger auf tiefstem Stand seit der Finanzkrise

Die Risikobereitschaft der Anleger ist im September auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren gefallen, so das Ergebnis der jüngsten Auswertung des UBS Investor Sentiment Index.

Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Risikobereitschaft der Anleger ist im September auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren gefallen, so das Ergebnis der jüngsten Auswertung des UBS Investor Sentiment Index. Der Index misst die Risikobereitschaft der Käufer von UBS Discount-Zertifikaten auf den DAX. Der durchschnittlich gewählte Cap lag 30,70 Prozent unter dem jeweils aktuellen Stand des Leitindex. Einen noch niedrigeren Stand erreichte der Index zuletzt im Dezember 2008 – also mitten in der globalen Finanzkrise.

Der UBS Investor Sentiment Index misst die Höhe der Caps, die Anleger beim Kauf von UBS Discount-Zertifikaten auf den DAX gewählt haben, und vergleicht diese Werte mit dem jeweiligen Stand des deutschen Aktienindex. Erreicht der DAX am Laufzeitende den Cap oder liegt sogar darüber, erzielen die Inhaber der Discount-Zertifikate die maximal mögliche Rendite. Liegt der Cap weit unterhalb des DAX, zeigt dies, dass Anleger größere Kursrückgänge erwarten. Die Höhe des gewählten Caps ist daher ein Indikator für den Optimismus der Anleger. Der UBS Investor Sentiment Index spiegelt also die Risikobereitschaft der Anleger wider.

Die Anleger nahmen gleich in der ersten Handelswoche eine defensive Haltung ein. So lag der gewählte Cap am Monatsanfang durchschnittlich 49,84 Prozent unter dem DAX-Stand. Anschließend bewegte sich der durchschnittliche Cap auf niedrigem Niveau, um zur Monatsmitte langsam anzusteigen. In dieser Zeit lag der Abschlag bei durchschnittlich 33,87 Prozent. Zum Monatsende schließlich erholte sich die Risikobereitschaft wieder, und der Cap lag im Schnitt 8,39 Prozent unterhalb des DAX. „Im September sind die Anleger, vielleicht in Erwartung eines Endes der lockeren Geldpolitik in den USA, äußerst vorsichtig gewesen“, analysiert Marcel Langer, Director bei UBS. „Selbst als der DAX zur Monatsmitte ein neues Allzeithoch erreicht hatte, haben die Anleger abgewartet. Erst nach der Entscheidung der US-Notenbank Fed ist dann auch die Risikobereitschaft zurückgekehrt.“

In den vergangenen zwölf Monaten lag der durchschnittlich gewählte Cap 15,59 Prozent unter dem jeweiligen DAX-Stand. Seit Jahresbeginn wählten die Anleger einen durchschnittlichen Cap 15,22 Prozent unter dem DAX. Im September betrug der niedrigste gewählte Cap 3.683 Punkte, während der höchste Cap eines Tages bei 8.616 Punkten lag.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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